
LINZ. Die 24-Stunden-Betreuung ist eine zentrale Säule des österreichischen Pflegesystems. Um die unerlässliche und harte Arbeit der über 60.000 Betreuer sichtbar zu machen und sie vor allem in ihrem Alltag zu unterstützen, veranstaltet Amnesty International gemeinsam mit CuraFAIR und IG24 rund um den 27. Juni, den österreichweiten Tag der Betreuer, auf regionaler Ebene Betreuer-Cafés. In Linz treffen sich die Betreuer am Mittwoch, 29. Juni, zwischen 13 und 16 Uhr in der Pfarre St. Konrad.
Das Ziel der Cafés für Betreuer ist es, den Betreuern eine Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen, zu beraten und zu vernetzen, aber auch einfach nur eine kurze Pause von ihrem Alltag inmitten von Kollegen machen zu können. Die Cafés wurden vergangenes Jahr im Zuge der österreichweiten Amnesty-Kampagne „24 Stunden unverzichtbar“ promotet und gleichzeitig der 27. Juni zum „Österreichweiten Tag der Betreuer“ gekürt. Veranstaltet werden die Cafés auch heuer wieder von lokalen Initiativen und Freiwilligen.
Über die Kampagne von Amnesty International
Die Arbeit von 24-Stunden-Betreuern ist unverzichtbar – für die Menschen, die sie betreuen, und für die gesamte Gesellschaft. Doch die Betreuer arbeiten häufig unter unsicheren, unfairen und prekären Bedingungen. Trotz der emotional und körperlich anspruchsvollen Arbeit werden Betreuer oft unter dem Mindestlohn bezahlt. Viele sind abhängig von Agenturen und können nicht selbstständig über ihre Arbeitssituation bestimmen. Ihre Rechte werden in Österreich nicht geschützt.
Das österreichische Rechtssystem sieht bislang keinen menschenrechtskonformen Rahmen für die 24-Stunden-Betreuung vor. Mit ihrer Kampagne „24 Stunden Unverzichtbar“ fordert Amnesty International eine Systemkorrektur, die für Betreuer, Betreute und Angehörige bessere Bedingungen und mehr Sicherheit schafft. Ein rechtlicher Rahmen müsse sicherstellen, dass alle Betreuer in Österreich unter fairen Arbeitsbedingungen arbeiten können. Dazu zählen eine faire Entlohnung und Schutz vor überlangen Arbeitszeiten, der Ausbau von Kontroll- und Beschwerdemöglichkeiten, der Schutz vor Diskriminierung und Belästigung und die Ausweitung der Zertifizierungen von Agenturen.