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Erdige Töne sind bei Fassadenfarben im Trend

Leserartikel Katharina Kühn, 11.05.2024 08:55

OÖ. Die neongrüne Hauswand des Nachbarn ist der Aufreger in der Wohnsiedlung? Auf den Baubescheid kommt es an, weiß Christian Schütz, Landesinnungsmeister der Maler und Tapezierer.

Neutrale sind bei der Fassadengestaltung ein Dauerbrenner. (Foto: stock.adobe.com/Lisa F. Young)
Neutrale sind bei der Fassadengestaltung ein Dauerbrenner. (Foto: stock.adobe.com/Lisa F. Young)

Der individuelle Baubescheid legt fest, welche Farbe für ein Haus gewählt werden darf. Ist in diesem Bescheid keine konkrete Farbe angeführt, ist man in der Farbgestaltung eines Wohnhauses relativ frei. „An sich kann nur von behördlicher Seite ein Veto eingelegt werden, zum Beispiel vom Ortsbildplaner oder dem Bürgermeister. Die Nachbarn haben kein Mitspracherecht, auch wenn sie die gewählte Farbe ablehnen“, erklärt Innungsmeister Christian Schütz.

Möchte man einem denkmalgeschützten Haus einen neuen Anstrich verpassen, muss zunächst beim Bundesdenkmalamt nachgefragt werden, welche Farben zulässig sind. „Man kann zum Beispiel nicht mitten in einem historischen Altstadtgefüge ein Haus schwarz streichen“, so Schütz.

Trend geht zu zeitlosen Farben

Aktuell geht der Trend jedoch ohnehin weg von grellen Farben, hin zu zeitlosen Klassikern wie sandige oder erdige Farbtöne. Auch Blautöne kommen heute weniger zum Einsatz. „Es gibt bei den Kunden ein starkes Bewusstsein, dass alles zusammenpassen soll, also dass die Mauerfarbe beispielsweise mit der Fensterfarbe harmoniert,“ berichtet der Innungsmeister.

Visualisierung ist wichtig

Der Experte rät zur Visualisierung und nicht zur bloßen Auswahl anhand einer Farbkarte. Mithilfe der Technik kann man die gewählte Farbe auf Bildern des eigenen Hauses visualisieren. Auch das Anlegen von Musterplatten kann bei der Entscheidungsfindung helfen. Hierfür kann man zum Beispiel eine Trägerplatte mit dem Originalputz versehen und diesen dann mit der gewünschten Farbe streichen. Es empfiehlt sich, diese Platte an jeder Hausseite und zu verschiedenen Tageszeiten zu begutachten, um einen umfassenden Eindruck zu gewinnen.

Zeit für die Auswahl nehmen

„Es ist wichtig, sich für die Farbauswahl Zeit zu nehmen und keine Schnellschüsse zu machen. Eine Fassade streicht man nicht so oft im Leben, daher ist es wichtig, dass man die Farbe auch länger gut findet als nur ein paar Jahre“, rät Christian Schütz.


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