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Kinderherz Zentrum Linz: elf Stentimplantationen bei Ungeborenen

Nora Heindl, 14.05.2024 17:05

LINZ. Am Kinderherz Zentrum des Kepler Universitätsklinikums wurden bis dato 250 Herzeingriffe im Mutterleib bei ungeborenen Kindern durchgeführt, darunter elf erfolgreiche Stentimplantationen. Damit liegt das Kinderherz Zentrum in Linz mit der Harvard Medical School in Boston weltweit an der Spitze.

V.l.: Primar Gerald Tulzer, Oberarzt Andreas Tulzer und Oberärztin Iris Scharnreitner (Foto: KUK)
V.l.: Primar Gerald Tulzer, Oberarzt Andreas Tulzer und Oberärztin Iris Scharnreitner (Foto: KUK)

Das Hypoplastische Linksherzsyndrom ist einer der schwersten Herzfehler. Darunter versteht man die Unterentwicklung der ganzen linken Herzhälfte. Kinder mit diesem Herzfehler sind nach der Geburt entweder gar nicht lebensfähig oder müssen mit unkalkulierbarem Risiko sofort notoperiert werden.

Seit 2014 wurden im Kinderherz Zentrum elf Mal erfolgreich Stents in die kleinen Herzen von Ungeborenen implantiert. „Mittels einer langen Hohlnadel wird ein neun Millimeter langer und drei Millimeter im Durchmesser haltender Stent ins Herz implantiert. Dadurch wird die lebensnotwendige Verbindung zwischen den beiden Vorhöfen wiederhergestellt und so bereits vor der Geburt ein ausreichender Abfluss des Bluts aus der Lunge gesichert“, erklärt Iris Scharnreitner, leitende Oberärztin für Fetomaternale Medizin an der Universitätsklinik für Gynäkologie.

Die Kinder kommen danach kontrolliert per Kaiserschnitt zur Welt und werden auf der Neugeborenenintensivstation bis zu ihrer Operation überwacht. „Aufgrund des Stents sind die Kinder nach der Geburt überlebensfähig, haben bessere Lungen und eine ausreichende Sauerstoffsättigung. So erreichen die Neugeborenen in einem stabilen Zustand die notwendige Herzoperation am Ende der ersten Lebenswoche mit wesentlich besseren Überlebenschancen“, so Gerald Tulzer, Vorstand der Klinik für Kinderkardiologie.

International anerkannt

Die Erfolgsrate für pränatale Herzeingriffe liegt am Kepler Uniklinikum bei über 90 Prozent. Mehr als 80 Prozent der Patienten werden aus anderen europäischen Ländern nach Linz überwiesen. „Durch unsere große Erfahrung bei mehr als 250 fetalen Herzeingriffen sind wir in der Lage, auftretende Komplikationen rasch zu erkennen und zu behandeln“, berichtet Andreas Tulzer, Leiter des pränatalen Interventionsprogramms an der Klinik für Kinderkardiologie.


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