Landwirtschaftliche Meisterprüfung - eine anspruchsvolle Ausbildung
OÖ. Die Qualifikation zum Meister ist der höchste Abschluss in der land- und forstwirtschaftlichen Berufsausbildung. Die Ausbildung bietet die Chance, sich mit dem eigenen Betrieb intensiv auseinander zu setzen. Rund 80 Personen schließen in Oberösterreich jährlich die Meisterprüfung erfolgreich ab.
Die Meisterausbildung ist eine praxisorientierte Unternehmensausbildung, bei der sehr viel Bezug auf den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb genommen wird. Die Ausbildungskandidaten müssen über zwei Jahre eine doppelte Buchhaltung für ihren Betrieb führen. Diese Ergebnisse fließen in die Meisterarbeit ein, die sich mit der aktuellen Situation, einer Betriebsentwicklungsplanung und einem „Worst-Case-Szenario“ auseinandersetzt.
Umfassende Ausbildung
Voraussetzung dafür ist die landwirtschaftliche Facharbeiterprüfung plus drei Jahre entsprechender Berufspraxis. Die Meisterausbildung läuft über drei Jahre und umfasst 480 Unterrichtseinheiten, die von Oktober bis März stattfinden. Zusätzlich dazu kommen noch die Zeiten, die für die Ausarbeitung der Facharbeiten in den Prüfungsgegenständen, die Erarbeitung der Meisterarbeit und die doppelte Buchhaltung benötigt werden.
Praxisbezug zum eigenen Betrieb
In den Fachbereichen Pflanzenbau, Tierhaltung und Landtechnik sind Klausuren über den Theoriestoff abzulegen. Zudem sind Facharbeiten aus dem eigenen Betrieb zu erarbeiten, die beurteilt und abgeprüft werden. Ein hohes Augenmerk liegt auf dem Fach Betriebs- und Unternehmensführung (BUF), in dem die Meisterarbeit abgelegt wird. Diese wird bei einer kommissionellen Prüfung präsentiert und verteidigt; zudem ist eine Fachprüfung in BUF abzulegen.
Blick über den Tellerrand
„Die landwirtschaftliche Meisterprüfung hat sich mittlerweile als 'Marke' in Österreich etabliert. Viele Meisterschüler möchten den eigenen Betrieb vor einer Übernahme besser kennenlernen - durch die Ausbildung können sie für ihre künftige Betriebsführung viel mitnehmen. Vom gegenseitigen Austausch profitieren alle, weil es einen Blick auf andere Sichtweisen, quasi über den eigenen 'Tellerrand' bietet. Vorteilhaft ist es, wenn die Meisterschüler bereits die Betriebsführung haben, oder zumindest umfassend darin eingebunden sind“, rät Johannes Brandstetter, Geschäftsführer der land- und forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstellen.
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