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Kendo: Kampfstarke Linzer Frauen sehen Weltmeisterschaft in Japan als Lernprozess

Reinhard Spitzer, 25.05.2015 09:35

Einen sportlichen Traum erfüllten sich drei Athletinnen von Kendo Linz. Als Mitglieder des Österreichischen Nationalteams qualifizierten sich Susanne Tanzer, Gabi Kepplinger und Manuela Hoflehner für die Weltmeisterschaft im japanischen „Kampfkunst-Mekka“ Tokio von 29. bis 31. Mai.

Essen mit Stäbchen, Schwertkampf und tiefes Eintauchen in eine völlig andere Kultur standen für Susanne Tanzer, Gabi Kepplinger und Manuela Hoflehner (v. l.) bei der Weltmeisterschaft in Japan auf dem Programm. Foto: Kendo Linz
Das EM-erfahrene Trio arbeitete zwei Jahre darauf hin, in der für die Olympischen Sommerspiele 1964 errichteten Wettkampfhalle Budokan vor bis zu 14.000 Zuschauern ihr Können zu zeigen. „Für uns ist das wie Wimbledon für die Tennisspieler. Jeder, der Kendo betreibt, will dort einmal antreten. Das treibt natürlich die Nervosität in die Höhe, weil wir überschaubares Publikumsinteresse gewohnt sind“, gibt Kepplinger auch im Namen ihrer Mitstreiterinnen zu. Amateure gegen Vollprofis In der Heimat des Kendo wartet fast übermächtige Konkurrenz auf die Linzerinnen. Während die meisten anderen den Kampfsport als Hobby betreiben, schicken Topnationen wie Gastgeber Japan oder Südkorea Profiteams auf die Matte. „Wer dort Kendo betreiben will, geht beispielsweise zur Polizei, Die Besten werden vom Dienst frei gestellt und konzentrieren sich ausschließlich auf die Kampfkunst“, führt Staatsmeisterin Manuela Hoflehner als Kapitänin die rotweißrote Auswahl an. Lernen oder aufhören Einigkeit im Team herrscht darüber, dass Kendo im Grunde eine Begegnung auf allen Ebenen des Daseins ist. „Nicht nur mit anderen Menschen und Kulturen, sondern auch mit sich selbst. „Man lernt die eigenen Grenzen kennen, erfährt auch immer wieder Rückschläge und entwickelt so eine Art, damit umzugehen oder hört auf“, beschreiten Kendo-Kampfkünstler einen sehr steinigen Weg, der oft Jahre oder sogar Jahrzehnte dauert. Hoflehner präzisiert: „Fortschritte sind nur mühsam zu erreichen, weshalb viele schnell aufgeben. Wer weiter macht, kann sein Durchhaltevermögen auch im Alltag außerhalb des Sports für sich und seine Umgebung nützen.“ In der WM-Vorrundengruppe trifft Österreich auf Finnland und Macao. Der Aufsteiger bekommt es mit Titel-Topfavorit Südkorea zu tun. Nähere Infos und Ergebnisse: www.kendolinz.org

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