Nur ein Drittel aller JKU-Studenten schließt das Studium erfolgreich ab
Die JKU hat die höchste Studienabbrecher-Quote aller heimischen Universitäten. Rektor Meinhard Lukas und Vizerektor Andreas Janko wollen dies nun ändern. Sie geben aber zu bedenken, dass neben der Universität auch Studenten und Gesetzgeber gefordert sind.
Universitätsprofessor Friedrich Schneider verglich die Entwicklung der Studenten- und Absolventenzahlen der heimischen Universitäten in den vergangenen 13 Jahren. Die Linzer Johannes Kepler Universität schneidet dabei besonders schlecht ab. An der JKU beendeten lediglich 35,6 Prozent aller Studienanfänger ihr Studium, der schlechteste Wert aller 21 Unis. Zum Vergleich: Den Bestwert erreicht die Medizinische Universität Wien mit 81 Prozent, der Durchschnitt aller Unis liegt immerhin noch bei 56,18 Prozent. Diese hohe Abbruchsquote hat sowohl negative Auswirkungen auf BIP und Beschäftigung als natürlich auch auf die JKU selbst. Andreas Janko, Vizerektor für Lehre und Studierende, will dem nun mit einem Studienmonitoringsystem und einer ständigen Überprüfung der Lehrpläne durch Programmdirektoren entgegenwirken. „Es sei oft schon nach vier Semestern klar, dass ein Studienweg in den Abbruch führt“, so Janko. Zeige sich etwa, dass die Prüfungsaktivität von Studierenden merklich sinke, sollen diese künftig von der Uni kontaktiert werden, um mit ihnen über die Situation und die Gründe zu sprechen. „Die Universitäten, die die höchsten Abschlussquoten haben, sind auch jene mit den strengsten Zugangsregeln“, gibt Rektor Lukas zu bedenken. Deshalb sei es universitätspolitisch verantwortungslos, das Thema Zugangsregeln überhaupt nicht anzugehen, so der Rektor weiter.Dabei geht es Lukas in erster Linie nicht um Zugangsbeschränkungen oder Eignungstests. Bereits ein verpflichtendes Motivationsschreiben würde junge Menschen dazu bringen über das gewählte Studium nachzudenken und abzuwägen, ob dies tatsächlich das Richtige für sie sei.Darüber hinaus sollen auch eine bessere Beratung und die Schaffung von Studienplätzen, die auf die Bedürfnisse von Berufstätigen zugeschnitten sind, die Drop-Out-Quote verringern.
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