Linzer Außenstelle der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eröffnet
LINZ. Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstetter war zu Gast in Linz, um gemeinsam mit Landeshauptmann Thomas Stelzer eine Außenstelle der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zu eröffnen. Auch ein neues Gebäude der Linzer Staatsanwaltschaft wurde eröffnet, zudem enthüllte Brandstätter die neue Gedenktafel „Linzer Justiz in der NS-Zeit“ am Landesgericht.
„Es ist schön, dass wir mit der Außenstelle hier in Oberösterreich den Kampf gegen Wirtschaftskriminalität ausweiten und einen wichtigen Beitrag leisten, um Korruption österreichweit einzudämmen. Die WKStA ist eine extrem wichtige Institution innerhalb der nationalen Strafjustiz und findet auch international große Beachtung“, so Brandstetter.
Zweite Außenstelle in Österreich
Die Linzer Außenstelle ist die zweite nach einer seit 2015 in Graz bestehenden. Die Zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption mit Sitz in Wien wurde 2011 eingerichtet. Sie ist für Wirtschaftsstrafsachen mit fünf Millionen Euro übersteigenden Schadensbeträgen, sogenannte „Bilanzfälschungsdelikte“ bei größeren Unternehmen sowie schwere Amts- und Korruptionsdelikte zuständig. Im gesamten Bundesgebiet sind dafür 36 Staatsanwälte tätig. Linz ist mit drei Oberstaatsanwälten und zwei Teamassistenten ausgestattet.
Ansehen wird gesichert
Natürlich freut sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer über die Eröffnung: „Hier geht es um einen ganz zentralen Standortfaktor im internationalen Wettbewerb. Mit einer glaubwürdigen und schlagkräftigen Bekämpfung von Korruption und Wirtschaftskriminalität sichern wir unser Ansehen als Land und als Wirtschaftsstandort.“
Neue Arbeitsplätze
Brandstetter und Stelzer zeigten sich hoch erfreut, neben der erhöhten Effektivität in der Strafverfolgung auch neue Arbeitsplätze für hochspezialisierte Juristen in Oberösterreich zu schaffen.
„Linzer Justiz in der NS-Zeit“: Gedenktafel enthüllt
Im Anschluss an die Eröffnung der Aussenstelle wurde am Landesgericht Linz nach einem Festakt eine Gedenktafel enthüllt, die an die Bedeutung der Linzer Justiz in der NS-Zeit erinnert. Im Schwurgerichtssaal fand dazu der Festakt statt, mit zahlreichen Ehrengästen, die der Präsident des Landesgerichtes Andre Starlinger begrüßen durfte. So fanden sich neben Brandstetter und Stelzer Generalvikar Severin Lederhilger, die Präsidentin des Oberlandesgerichts Katharina Lehmayer, Landesamtsdirektor Erich Watzl, Landespolizeidirektor Andreas Pils und viele weitere ein.
Unabhängige Jusiz Selbstverständlichkeit
In Österreich sei die Achtung der unabhängigen Justiz eine Selbstverständlichkeit, man müsse aber nicht weit über die Grenzen schauen, um zu sehen, das Unabhängigkeit eine Bewährungsprobe bestehen müsse“, so Landesgerichts-Präsident Starlinger.
Es sei eine bewusst schlicht gehaltene Gedenktafel, so OLG-Präsidentin Lehmayer. „Wir dürfen nicht vergessen, das wir die letzte Generation sind, die die Chance hat, mit Zeitzeugen zu sprechen. Wir haben die Verpflichtung, das an die nächste Generation weiter zu geben.“
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