Creative Region: In Linz wird an der Mode der Zukunft geforscht
Linz. Die Creative Region hat mit dem Steyrer Forschungsunternehmen Profactor ein europäisches Leuchtturmprojekt in der Höhe von 4 Millionen Euro an Land gezogen. Die Modebranche soll durch die Schnittstelle Kunst und Industrie nachhaltig revolutioniert werden.
Künstler, Designer und Techniker sollen in den nächsten drei Jahren Produktionsmethoden, Materialien und Technologien in Linz für die Mode der Zukunft erforschen und entwickeln. Technische Neuerungen sollen ressourcenschonend und gleichzeitig mit hohem ästhetischen Anspruch realisiert werden: An den Standorten Linz, Berlin und Valencia wird gemeinsam mit Partnern aus Deutschland, Spanien, Israel, Italien und der Schweiz, sowie dem Linzer Unternehmen Haratech und der Kunstuni Linz im Rahmen des Forschungsprojektes Re-Fream an der Mode der Zukunft geforscht.
Maßschneiderei der Zukunft
„Durch neue Technologien ist auch die Modewelt im Umbruch. Der Wunsch nach Individualität und Maßschneiderei, aber ressourcenschonend und lokal produziert, wird neue Wirtschaftswege in Produktion und Technologie mit sich bringen. In Linz wird die Mode der Zukunft mitentwickelt“, freut sich auch Stadträtin und Aufsichtsratsvorsitzende der Creative Region Doris Lang-Mayerhofer über die Kooperation. Schließlich wird Mode künftig virtuell designed und probiert, lokal produziert und dem Kunden in kurzen Wegen und zeitnah geliefert werden. Eine Maßschneiderei der Zukunft, wo individuell und ressourcenschonend auf die Körpermaße der Konsumenten eingegangen werden kann.
Vernetzung von Forschung und Kunst
Auch vom Wirtschaftsressort und Landesrat Markus Achleitner wird das Projekt unterstützt: „Das Projekt Re-Fream ist ein gutes Beispiel dafür sichtbar zu machen, wie Vernetzung von Forschung und Kunst funktioniert. Dass man Modeproduktion zum Teil nach Europa zurückführen möchte, halte ich auch für einen besonders wichtigen gesellschaftspolitischen Aspekt.“ Genau dieser Ansatz, die Bekleidungsproduktion der Zukunft wieder zurück nach Europa zu holen, war einer der wichtigsten Beweggründe für die Projektrealisierung - Urban Manufacturing ist dabei ein relevantes Schlagwort.
Urban Manufacturing
„Vor allem für die Mode bedeutet Urban Manufacturing die große Chance, eine Alternative zur viel kritisierten Produktion in Billiglohnländern zu schaffen. Dies ist heute durch neue Technologien möglich, welche derzeit nicht nur die Mode selbst, sondern auch die Art und Weise, wie diese gestaltet und produziert wird, verändern“, so Christiane Luible-Bär, Projektpartnerin und Co-Leiterin der Abteilung fashion & technology an der Kunstuniverstität Linz.
Anwendung neuer Technologien
Als technischer Koordinator, Wissensträger der sich um die Umsetzung und Überwachung der gesetzten Ziele kümmert, fungiert Projektpartner Profactor: „Es geht um Nachhaltigkeit, um neue Verfahrenstechnologien bei der Produktion und dem Designprozess durch die Anwendungen neuer Technologien. Intelligente Kleidung, intelligente , elektronische Textilien sollen weiterentwickelt werden. Die Frage soll gestellt werden: Wie kann ich ein intelligentes Textil entwickeln, das auf Umwelteinflüsse oder mich als Person reagiert? Und wie können 3-D-Druck-Technologien die Mode der Zukunft produzieren? Wir haben 20 Jahre Wissen gesammelt und werden dieses Wissen aktiv in das Projekt einbringen“, so Christoph Breitschopf, Geschäftsführer von Profactor.
20 Forschungsprojekte
Ab März startet die Ausschreibung für die zwanzig Forschungsprojekte, die bis zu 55000 Euro dotiert werden und von einer fachkundigen Jury ausgewählt werden.
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