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Pilotprojekt in Linz als Musterbeispiel für "autoarmes“ Wohnen

Karin Seyringer, 22.01.2019 12:54

LINZ. Durch die Novelle des oberösterreichischen Bautechnikgesetzes im Jahr 2017 muss bei Wohnbauvorhaben in Innenstädten nicht mehr zwingend für jede Wohneinheit ein Parkplatz eingeplant werden. Die Stadt Linz und der gemeinnützige Wohnbauträger GWG nutzen dies nun und setzen ein Pilotprojekt um, dass mittels Mobilitäts-Managementkonzept zum Musterbeispiel eines „autoarmen“ Wohnens in der Innenstadt werden soll.

Eine gute öffentliche Anbindung ermöglicht ein Leben und Wohnen ohne Auto. Symbolfoto: Volker Weihbold

In der Schubertstraße 22 entstehen 15 Mietwohnungen. Zur ohnehin fußläufig erreichbaren Infrastruktur und bester Öffi-Anbindung dort, wird die Anzahl der vorgeschriebenen Fahrradstellplätze mit 48 fast verdreifacht. Nur zwei Stellplätze für Autos sind geplant, die für ein E-Carsharing-System für die Bewohner vorgesehen sind.

„In der Innenstadt ist der Bedarf an den Stellplätzen nicht mehr gegeben. Es geht aber nicht nur um die Stellplätze, sondern um ein Mobilitätskonzept insgesamt“, so Bürgermeister Klaus Luger. „Zusammen mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs leisten nachhaltige Mobilitätskonzepte einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Feinstaubbelastung und somit zur Lebensqualität in Linz.“

Weniger Kosten, weniger Verkehr

Der Verzicht auf eine Tiefgarage bringe nicht nur eine Kostenersparnis beim Wohnbau sondern auch ein günstiges Wohnangebot in der Innenstadt und wirke der Verkehrsüberlastung entgegen, fassen Infrastrukturstadtrat Markus Hein und GWG-Direktor Wolfgang Pfeil zusammen.

Mit externen Experten und der stadteigenen Verkehrsplanung entwickelt die GWG nun ein Verkehrsmamagementkonzept für das Bauvorhaben in der Schubertstraße 22. 15 geförderte Mietwohnungen sind geplant. Durch die Umsetzung von Begleitmaßnahmen kann der übliche Stellplatzschlüssel reduziert werden. Dafür werden unter anderem die vorgeschriebenen Fahrradabstellplätze fast verdreifacht. 

Bewusstsein bilden

„Selbstverständlich müssen große, zukunftsorientierte ÖV-Projekte, wie die zweite Schienenachse, rasch weitergeführt werden. Ebenso wichtig ist es aber, dass bei jedem Einzelnen die Wahrnehmung der bereits bestehenden Verkehrsalternativen zum Auto verbessert wird“, weist Stadtrat Hein auf die Bewusstseinsbildung hin.

„Das Vorhaben in der Schubertstraße ist prädestiniert für dieses Projekt. Heutzutage will nicht mehr jeder mit dem Auto fahren, die Nachfrage noch solchen Projekten ist groß. Ich glaube an die Notwendigkeit dieses Projektes, um der Verkehrsüberlastung entgegen zu wirken, aufgrund der Nachfrage und der Kostenersparnis“, so GWG-Direktor Pfeil.

Nicht nur die Umwelt werde durch ein solches Mobilitätsmanagement entlastet, auch das Wohnen werde kostengünstiger - rund 70 bis 100 Euro durch den Wegfall eines Stellplatzes - rechnen Luger, Hein und Pfeil vor.


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