2018 wurden in Oberösterreich 4.756 Unternehmen gegründet
OÖ. 2018 wurden in Oberösterreich 4.756 gewerbliche Unternehmen neu gegründet. Gegenüber 2017 (4.690 Neugründungen) bedeutet das nicht nur einen Zuwachs von 1,4 Prozent, sondern auch einen neuen Höchststand im Zehn-Jahres-Vergleich – und das trotz Rekordbeschäftigung. Zu den Neugründungen kommen noch 546 Übernahmen (2017: 622). Sie ermöglichen, dass etablierte Unternehmen auch in Zukunft mit frischem Wind am Markt vertreten sind. Besonders erfreulich: Beim Frauenanteil an den Gründungen hat es ebenfalls einen neuerlichen Anstieg gegeben, und zwar von 47,3 auf 48,9 Prozent.
Um diese positiven Ergebnisse und die Nachhaltigkeit der Gründungen weiterhin sicherzustellen, braucht es bestmögliche Rahmenbedingungen, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. „Die Wirtschaft muss bald durch die angekündigte Reform des Steuersystems befeuert werden. Sofort greifen müssen darüber hinaus Vereinfachungen und bürokratische Entlastungen. Und es braucht Innovationsanreize im Steuersystem inklusive intelligenter Fördermechanismen, damit betriebliche Innovationen noch mehr zu Treibern von Wachstum und Wohlstand werden.“
Zu den wichtigsten Forderungen nennt Hummer die Senkung der Körperschaftsteuer (KöSt.) auf unter 20 Prozent, die Erweiterung der Pauschalierung für Betriebsausgaben und die Vereinfachung der Lohnverrechnung. 86 Prozent der Gründer arbeiten auch zu Hause und mehr als die Hälfte davon hat dazu keinen eigenen Raum. Die steuerliche Begünstigung von Arbeitsplätzen in der eigenen Wohnung ist daher gerade für Jung- und Kleinstunternehmer ein dringendes Anliegen.
Interessant ist auch ein Blick auf die Gründungsmotive: 55,6 Prozent der Gründerinnen und Gründer in Oberösterreich geben in einer Befragung vom vergangenen Herbst an: „Ich wollte immer schon selbstständig sein.“ 63,7 Prozent wollen ihr eigener Chef sein und 59,8 Prozent wollten das Ausmaß an Verantwortung, das sie als Angestellter zu tragen hatten, im eigenen Unternehmen einbringen.
Kompetenter Partner bei Fragen
Gerade bei einer Neugründung gibt es viele offene Fragen. Umso wichtiger ist ein kompetenter, zuverlässiger und objektiver Partner. Das Gründerservice der WKOÖ ist seit vielen Jahren genau dieser Partner, der die Gründer von der Erstberatung über die Gewerbeanmeldung und darüber hinaus begleitet. Dazu Peter Polgar, Leiter des Gründerservice: „Mehr als 10.000 Kontakte und 2.000 Beratungen jährlich zeigen, dass die Gründer unsere Erfahrung und unsere Objektivität schätzen. Mit unserem breiten Informations-, Beratungs- und Serviceangebot unterstützen wir kostenlos alle Gründer in Oberösterreich.“ Junge-Wirtschaft-Landesvorsitzender Bernhard Aichinger ortet in Sachen Investitionen noch Handlungsbedarf, besonders, was die Versorgung mit Risikokapital betrifft. „KMU und Gründer benötigen eine breite Auswahl an Finanzierungsmöglichkeiten. Daher soll verstärkt privates Kapital mobilisiert werden, das Start-ups und KMU zur Verfügung gestellt wird. Mit einem Beteiligungsfreibetrag von bis zu 100.000 Euro würde ein Instrument geschaffen werden, das besonders KMU stark unterstützen würde“, so Aichinger.
2019 steht für die JW ganz im Zeichen von Mut. „Trau di“ ist der Titel des JW Summits, der am 27./28. September in der Tabakfabrik Linz stattfindet.
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