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"Werkstoff der Emotionen": Land OÖ startet Holzbauoffensive im öffentlichen Bau

Karin Seyringer, 27.09.2019 10:39

OÖ/ST. MARTIN. Das Land OÖ forciert den Baustoff Holz im öffentlichen Bauwesen. Im Kinderbetreuungs- und Schulbau werden derzeit Pilotprojekte geprüft. Ein Pilotprojekt ist der Neubau der Volksschule und die Sanierung der NMS St. Martin im Mühlkreis.

  1 / 2   V. l.: Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, Bürgermeister Wolfgang Schirz und Obmann-Stellvertreter proHolz OÖ Johannes Hanger. Foto: Land OÖ/Daniela Kauder

Nicht nur in Sachen Klimaschutz, für regionale Wertschöpfung, sondern auch um die angespannte Situation auf dem Holzmarkt zu lindern, soll der Baustoff Holz im öffentlichen Bauwesen forciert werden. „Wir wollen Holz auf allen Ebenen in die Vermarktung bringen, im öffentlichen Bau können wir zeigen, das Holz en vogue ist“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. „Es gibt mittlerweile genug innovative Projekte, die das Potenzial von Holzbauten aufzeigen.“

Auch Bildungslandesrätin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander sieht viele Vorteile im Holzbau. „Es geht um nachhaltiges Bauen, um Raumqualität. Wir wollen damit auch Impulse für die Pädagogik setzen“. Derzeit werden verschiedene Pilotprojekte im Kinderbetreuungs- und Schulbau geprüft. „Wir werden die Erfahrungen begleitend analysieren, aufgrund dieser Datenlage wird geprüft, inwieweit auch alternative Baumaterialien in unsere Finanzierungsprogramme integriert werden können.“ Zielvorgabe seien keine Mehrkosen, so Haberlander.

Pilotprojekt in St. Martin im Mühlkreis 

In St. Martin im Mühlkreis soll die neue Volksschule in Holzbauweise errichtet werden. Gleichzeitig soll die NMS-Sanierung mit alternativen Baustoffen umgesetzt werden. Geplanter Baubeginn der Volksschule ist 2020. In St. Martin startet jetzt der Ausschreibungsprozess, im Dezember wird der Generalübernehmer bestimmt. „Wir als Gemeinde sind sehr glücklich, als Pilotprojekt ausgesucht worden zu sein. Wir wollen die heimische Wirtschaft fördern, nachhaltige Rohstoffe einsetzen. Unsere Baufirmen in der Region sind Vorreiter im Holzbau mit vielen Referenzprojekten“, so Bürgermeister Wolfgang Schirz.

Regionale Wertschöpfung

Die regionale Wertschöpfung und möglichst geringe Transportwege hebt auch Landesrat Hiegelsberger hervor. „Die Holzwirtschaft in Oberösterreich ist ein wesentlicher Teil der Wirtschaft, wir können auf ein sehr gutes Know-how zurückgreifen und wollen hier eine Leuchtturmfunktion übernehmen“. Etwa 70.000 Menschen beziehen ihr Einkommen entlang der Wertschöpfungskette Holz. „Holz bedeutet, Regionalität weiter zu denken“.

Positiver Einfluss auf Gesundheit

„Unser Werkstoff ist ein Werkstoff der Emotionen, man kann in riechen und fühlen“, so Johannes Hanger, Obmann-Stellvertreter von proHolz OÖ. Nicht nur klimaschonend ist der Einsatz von Holz. Der Baustoff Holz punkte mit kurzen Bauzeiten, gerade bei Aufbauten sei das geringere Eigengewicht von Holz von Vorteil. Auch hervorragend Wärmedämmung-Eigenschaften werden Holz zugeschrieben. Hanger streicht aber auch das „gesunde aufwachsen in gesunder Umgebung“ hervor: So zeige eine Untersuchung von Johanneum Research, dass sich Kinder, die sich in Holzräumen aufhalten, pro Tag rund zwei Stunden Herzarbeit sparen. Weniger Stress, weniger Konflikte und mehr Aufmerksamkeit waren laut der Untersuchung die Folge.  


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