Anschober: Bilanz nach zwei Jahren
OÖ/LINZ/URFAHR-UMGEBUNG. Während Landesrat Rudi Anschober auf zwei Jahre der Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“ zurückblicken kann, wurde auf Bundesebene eine neue Regelung beschlossen.
Zwei Jahre ist es her, dass Landesrat Rudi Anschober die Lehrlingsinitiative „Ausbildung statt Abschiebung“ ins Leben gerufen hat. Anlass war damals der Fall eines Kochlehrlings, der aus einem Dietacher Wirtshaus abgeholt und abgeschoben wurde. Anfangs sei das Interesse an der Inititiative noch gering gewesen, erst mit der Zeit und mithilfe von prominenter Unterstützung - etwa durch Skilegende Hermann Maier - gewann diese an Bekanntheit. Heute verzeichnet die Initiative 80.000 Unterstützter, 135 Gemeinden, 2.000 Unternehmen und viele Prominente Unterstützer.Ausgerechnet zwei Jahre später folgte auf Bundesebene jetzt ein für Anschober ein erster Erfolg in der Thematik Asylwerber in der Lehre.
Abschiebestopp beschlossen
Vergangene Woche hat der Nationalrat einen Abschiebestopp für Lehrlinge während der Ausbildungszeit beschlossen. „Mit dem heutigen Nationalratsbeschluss hat die Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“ nun mit dem Abschiebestopp für Lehrlinge ihr erstes Ziel erreicht. Betroffen von der Neuregelung sind jene Asylwerber, die in erster oder zweiter Instanz noch auf eine Entscheidung warten. Das ist die ganz große Mehrheit der Lehrlinge. Auch jene, die eine negative Entscheidung des BVwG bereits erhalten haben, welchen aber durch ein Höchstgericht aufschiebende Wirkung zuerkannt wurde, profitieren von der neuen gesetzlichen Regelung. Sie alle können ihre Ausbildung nun ohne Angst und Ungewissheit abschließen und sind in dieser Zeit nicht mehr von der Abschiebung bedroht“, so der grüne Landesrat. In Linz und Urfahr-Umgebung sind derzeit übrigens 59 Asylwerber in einer Lehre.
Zustimmung auch von Hummer
Positiv von dem Nationalratsbeschluss zeigte sich auch WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer in einer Aussendung: „Ich habe immer gefordert, eine rechtliche Grundlage dafür zu schaffen, dass integrationswillige Asylwerber bei uns eine Lehre absolvieren können, ohne vor einem Abschiebebescheid zittern zu müssen. Das ist jetzt passiert und bringt endlich Rechtssicherheit sowohl für die Lehrlinge als auch für deren Lehrbetriebe.“
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