Zugang zum Lehrlings- und Jugendticket auch für Jugendliche in Unterstützungsangeboten
LINZ. Lösungsstrategien für junge Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, wurden bei der Ideenwerkstatt „Bewältigung von Mobilitätsarmut“ des Jugendnetzwerkes Linz mit Teilnehmern von sozialen Organisationen und Institutionen in der Arbeiterkammer diskutiert. AK-Präsident Johann Kalliauer fordert etwa, dass Jugendliche in Unterstützungsangeboten, wie etwa der Produktionsschule, den gleichen Zugang zum Lehrlings- und Jugendticket haben sollen wie Lehrlinge und Schüler.
Jugendliche, die den Übergang von der Schule in den Beruf noch nicht geschafft haben und Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, in der sie auf die Berufswelt vorbereitet werden, haben im Gegensatz zu Schülern und Lehrlingen keinen Anspruch auf das Lehrlings- oder Jugendticket. Gegen einen kleinen Selbstbehalt hätten die Jugendlichen damit freie Fahrt zwischen Wohn- und Ausbildungsort. Mit der Aufzahlung zum Jugendticket könnten sie sich darüber hinaus günstig im gesamten Netz des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds bewegen.
„Jugendliche in Unterstützungsangeboten kommen überwiegend ohnehin schon aus mobilitätsarmen Familien. Sie dürfen nicht noch zusätzlich ausgegrenzt werden. Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher einen Zugang zum Lehrlings- beziehungsweise Jugendticket für alle, die sich in Unterstützungsprojekten befinden“, so AK-Präsident Johann Kalliauer. Mit der Gleichstellung der Ticketpreise für Jugendliche in Unterstützungsangeboten mit jenen, die für Schüler und Lehrlinge gelten, würden sie von denselben Mobilitätsmöglichkeiten und somit einer besseren sozialen Teilhabe profitieren.
Darüber hinaus würden den jungen Menschen bei den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs oftmals geeignete Fahrradabstellplätze in unmittelbaren Nähe fehlen. Fahrrad- und E-Scooter-Abstellplätze wären hilfreich, um die Entfernung zum Wohn- beziehungsweise Arbeitsort besser zu bewältigen. In Linz brauche es zudem einen Ausbau von sicheren Fahrradwegen (Radschnellstraßen) wie in anderen europäischen Städten, etwa Kopenhagen oder Amsterdam. Alte, aber funktionstüchtige Räder könnten den Jugendlichen in den Unterstützungsangeboten zur Verfügung gestellt werden, um sie mobiler zu machen.
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