AMS und Sozialressort starten neue Pflege-Offensive
OÖ/LINZ. Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer und AMS OÖ-Geschäftsführer Gerhard Straßer haben eine neue Offensive präsentiert, die das Berufsfeld der Pflege als krisensicheren und zukunftsträchtigen Beschäftigung herausstreichen. Zielgruppen sind dabei nicht nur Arbeitslose, sondern auch Personen, die umsteigen wollen.
Der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal steigt, schon 2019 wurde daher in Oberösterreich eine Pflegeoffensive gestartet, mit der es gelungen ist, im Jahr 2019 650 Menschen für eine Ausbildung in einem Altenbetreuungsberuf zu gewinnen – um ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.
Prognosen zeigen, dass sich bis zum Jahr 2040 die Zahl der Pflegebedürftigen im Vergleich zu jetzt fast verdoppeln wird. Daher wird weiter verstärkt versucht, Menschen für Pflegeberufe zu interessieren.
Mit der neuen Offensive sollen Menschen großflächig informiert werden, „wir wollen Menschen auf die Idee bringen, jetzt tatsächlich umzusatteln. Die Zielsetzung ist: Jeder, der eine Ausbildung machen möchte und die Eignung hat, muss auch eine Ausbildung machen können“, so Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
„Wir müssen alles tun, um für die Zukunft ausreichend Pflegepersonal zu gewinnen. Gemeinsam mit dem AMS werden verstärkt Arbeitssuchende aller Branchen angesprochen und gemeinsam mit der SoNE-Soziales Netzwerk GmbH beraten“, so Gerstorfer.
„Krisensicher und zukunftsträchtig“
„Das AMS Oberösterreich informiert nun rund 5.000 Jobsuchende gezielt über die Chancen im Gesundheits- und Sozialwesen“, erläutert AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer. Ausgewählt wurden die Personen nach ihren bisherigen Tätigkeiten, nach regionalem Bedarf und etwa auch den Grad der Veränderungsbereitschaft. „Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialbereich garantieren eine stabile Beschäftigung, die Berufe sind krisensicher und aufgrund der Demografie auch zukunftsträchtig. Das trifft insbesondere auf die Pflegeberufe zu“, so Straßer. „Wir wollen den Menschen vermitteln: Es ist eine Riesenchance jetzt umzuorientieren und die Chance zur Ausbildung zu nutzen.“
44 Ausbildungskurse 2020
Insgesamt 44 Ausbildungslehrgänge in allen Bereichen der Pflege und Betreuung können 2020 besucht werden, 1.300 Personen können kostenlos eine Ausbildung starten. 1,6 Millionen Euro hat das Sozialressort dafür budgetiert.
Mit Herbst 2020 starten in Linz, Wels, Ried, Ebensee, Gallneukirchen, Schärding, Steyr und weiteren Standorten in Oberösterreich die nächsten Kurse. Zusätzlich starten im Herbst drei Ausbildungslehrgänge in der Behindertenarbeit in Oberösterreich.
Nicht nur Arbeitslose sind dabei angesprochen, sondern auch jene, die umsatteln wollen. „Wichtig es ist, die Berufe kennen zu lernen – die Voraussetzung für eine Ausbildung ist ein 40-Stunden-Schnuppepraktikum“, erläutert Martin König, Geschäftsführer der SoNe. „Jeder Interessierte zwischen 17 und 50 Jahren herzlich willkommen.“
Auf www.sinnstifter.at finden Interessierte alle Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten sowie eine Übersicht der Lehrgänge, Kontaktadressen und mehr.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden