Neues Modell: Kurzarbeit geht in sechsmonatige Verlängerung
WIEN/OÖ. Die Bundesregierung hat am 29. Juli ein neues Kurzarbeitsmodell fixiert. Die Kurzarbeit wird ab Oktober um sechs Monate verlängert, neu ist eine Pflicht zur „Weiterbildungsbereitschaft“. Das Land OÖ zeigt sich erfreut über das neue Modell. Besonders wichtig seien die Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Kurzarbeit.
Das aktuelle Corona-Kurzarbeitsmodell läuft Ende September aus, ab 1. Oktober gilt das neue. Das Modell wurde von den Sozialpartnern verhandelt und von der Regierung abgesegnet.
So wird die Mindestarbeitszeit von zehn auf 30 Prozent angehoben, kann aber mit Zustimmung der Sozialpartner in Sonderfällen unterschritten werden. Die Höchstarbeitszeit beträgt 80 Prozent. Beschäftigte in Kurzarbeit bekommen weiterhin 80 bis 90 Prozent des Nettoeinkommens. Die Unternehmen müssen die tatsächlich erbrachte Arbeitsleistung bezahlen. Dazu kommt eine Verpflichtung zur „Weiterbildungsbereitschaft“, Arbeitnehmer in Kurzarbeit sollen die Zeit also für Weiterbildung nützen. Angebote zur Weiterbildung sollen gemeinsam mit dem AMS erstellt werden.
Branchen über Herbst hinaus betroffen
Erfreut zeigen sich Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner über die heutigen Beschlüsse der Bundesregierung. Besonders wichtig seien die Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Kurzarbeit. Von den Schwerpunkten der Corona-Arbeitsstiftung könne Oberösterreich ganz besonders profitieren. „Es war schon früh absehbar, dass von der Corona-Krise besonders hart betroffene Branchen über den Herbst hinaus Unterstützung brauchen werden“, so Stelzer und Achleitner. „Die durch die Kurzarbeit entstandene Freizeit bestmöglich zu nutzen, ist ein Gebot der Stunde, denn die Corona-Krise hat am Fachkräftebedarf nichts geändert. Ich bin froh, dass diese oberösterreichische Forderung aufgenommen wurde“, so Achleitner.
Qualifizierungsoffensive helfe Oberösterreich besonders
Zur Corona-Arbeitsstiftung sagen die beiden: „Qualifizierung ist immer zu begrüßen, genau jetzt ist aber der richtige Zeitpunkt für eine solch groß angelegte Offensive wie die Corona-Arbeitsstiftung, von der bis zu 100.000 Menschen profitieren sollen und vor allem eine neue Perspektive für ihre berufliche Tätigkeit bekommen werden.“
Landesrat Markus Achleitner, als für den Arbeitsmarkt zuständiger Referent der Oö. Landesregierung, verweist insbesondere auf zwei Eckpunkte in der Arbeitsstiftung, von der Oberösterreich ganz besonders profitieren kann: „Mit dem 'Upskilling' werden in der Stiftung auch Menschen mit Berufserfahrung berücksichtigt, die formal bereits gut ausgebildet sind, aber auf diesem Weg ihre Ausbildung ergänzen bzw. auffrischen können. Und unsere große Kompetenz im Bereich der Kreislaufwirtschaft kommt uns bei den Plänen zum Ausbau der sozialökonomischen Betriebe in genau diesem Bereich natürlich besonders entgegen.“
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