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Aufregung um Haltestellenverlegung beim Lentos

Anna Stadler, 30.09.2020 18:15

LINZ. Der Stau an der Donaulände ist beinahe täglicher Bestandteil der Verkehrsnachrichten. Pläne für eine Verlegung der Bushaltestelle beim Lentos sind im Gespräch. Die Grünen und die Radlobby fordern, dass die Pläne nicht auf Kosten von Öffis, Radfahrern und Fußgängern gehen dürfen.

Die Betroffene Bushaltestelle (Foto: Doris/Magistrat Linz; Tips)
Die Betroffene Bushaltestelle (Foto: Doris/Magistrat Linz; Tips)

Seit vielen Jahren zählt die Donaulände vor allem in den Nachmittagsstunden zu den Linzer Stau-Hotspots. Einem Medienbericht zufolge prüft die Stadt Maßnahmen, wie die Situation entschärft werden kann. Konkret diskutiert wird derzeit über eine Verlegung der Bushaltestelle beim Lentos. Wenn dies tatsächlich passieren, sollte am neuen Standort aber keine Haltestellenbucht geschaffen werden, in der die Busse halten. „Dadurch entstehen oft unnötige Wartezeiten für Busse, ehe sie sich wieder in den Verkehr einfädeln können“, so Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz. „Dass dieses Problem angegangen werden soll, ist grundsätzlich begrüßenswert. Dass der öffentliche Verkehr zügig vorankommt, muss bei den Lösungsvorschlägen, aber im Vordergrund stehen. Schließlich sind die Öffis das effektivste Mittel gegen den Stau“, kritisiert er.

Ausbau der Straßen verursacht noch mehr Verkehr

Generell kommt aus Grüner Sicht keine Beschleunigung des Individualverkehrs auf Kosten der öffentlichen Verkehrsmittel in Frage. „Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass der Ausbau von Straßen für Pkws nur noch mehr Verkehr anlockt und keine taugliche Maßnahme ist, um das Stauproblem in den Griff zu bekommen. Je schneller der öffentliche Verkehr vorankommt, desto mehr Menschen steigen um und desto eher ist der Stau an der Donaulände beseitigt“, betont der Grüne Klubobmann.

Radlobby fordert Offenlegung der Pläne

Doch nicht nur aus Sicht des öffentlichen Verkehrs sind die diskutierten Maßnahmen problematisch, auch die Radlobby versetzt die Verlegung von Geh- und Radweg in Alarmbereitschaft: Die Radlobby zeigt sich zwar grundsätzlich nicht gegen eine Verlegung der Busbucht ist, sofern es sich dabei nur um eine Verschwenkung des Geh- und Radweges handeln würde, spricht sich jedoch klar gegen eine Verlegung auf den Damm aus, welche eine Verschlechterung der Situation bedeuten würde. „Die Radlobby OÖ fordert daher umgehend die Offenlegung aller Planungsüberlegungen zur Verlegung der Bushaltestelle und Auswirkungen auf den Radverkehr. Wir werden nach der Auflösung der Überfahrt Petzoldstraße und den damit entstandenen Umwegen für den Radverkehr keinerlei neue Verschlechterungen mehr in Kauf nehmen und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen ankämpfen“, sagt Gerhard Fischer, Vorsitzender der Radlobby OÖ.

Mehrere Varianten im Gespräch

„Wir arbeiten an einer Neuorganisation dieser Engstelle und prüfen derzeit mehrere Varianten. Indem es sich um Post- und nicht um Linz AG Linien Busse handelt, muss das dann noch mit dem Land OÖ und dem OÖ Verkehrsverbund abgestimmt werden“, so Bürgermeister Klaus Luger. Läuft alles nach Plan, könnten die entsprechenden Änderungen nächstes Jahr umgesetzt werden.


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