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So kreativ und mutig sind Oberösterreichs Unternehmen – OÖ Landespreis für Innovation vergeben

Nora Heindl, 21.11.2020 18:12

LINZ/LAAKIRCHEN/LEONDING/RIED. Bereits zum 27. Mal wurde der OÖ. Landespreis für Innovation vergeben – coronabedingt heuer ohne eigene Veranstaltung. „Besonders vor dem Hintergrund der Covid-Pandemie hat dieser Preis in diesem so schwierigen Jahr eine ganz besondere Bedeutung. Denn Innovationskraft ist ein wichtiger Motor für den Standort, gerade jetzt in diesen herausfordernden Zeiten“, erklären Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.

Der Innovationspreis 2020 des Landes OÖ in der Kategorie „Jurypreis für Geschäftsmodell Innovation“ erging an Newsadoo in Linz: Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner (2. v. l.) mit Susanna Wurm (v. l.), David Böhm und Alexandra Auböck (Foto: Newsadoo)
Der Innovationspreis 2020 des Landes OÖ in der Kategorie „Jurypreis für Geschäftsmodell Innovation“ erging an Newsadoo in Linz: Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner (2. v. l.) mit Susanna Wurm (v. l.), David Böhm und Alexandra Auböck (Foto: Newsadoo)

In der Kategorie Großunternehmen setzte sich die FACC Operations GmbH in Ried im Innkreis durch. In der Kategorie Kleine und Mittlere Unternehmen siegte die Seven Bel GmbH aus Leonding. Die Kategorie Forschungseinrichtungen entschied die Abteilung Physik Weiche Materie der Johannes Kepler Universität Linz für sich. Der Jurypreis für „Radikale Innovationen“ ging an die Miba AG in Laakirchen und den Jurypreis für „Geschäftsmodell Innovationen“ erhielt Newsadoo in Linz.

„Innovationen passieren nicht zufällig, sondern erfordern Mut und Weitblick – besonders in herausfordernden Zeiten wie diesen. Auf die vielen innovativen Köpfe in unserem Land können wir zu Recht stolz sein“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer weiter.

„Corona wird wieder vergehen, aber der Wettbewerb bleibt bestehen. Daher sind Innovationen so wichtig, damit sich unsere Unternehmen und der Standort OÖ auch weiterhin im internationalen Wettbewerb behaupten können. Mit dem Innovationspreis des Landes OÖ holen wir die vielen innovativen Betriebe in Oberösterreich vor den Vorhang“, unterstreicht Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner.

„Innovationen sind eine essenzielle Voraussetzung für einen starken Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, brauchen wir laufend neue, innovative Produkte und Dienstleistungen, mit denen wir uns am globalen Markt behaupten können. Die vielen herausragenden Einreichungen in diesem Jahr zeugen zum wiederholten Mal von der enormen Innovationskraft der oberösterreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen“, so Stephan Kubinger, Obmann-Stellvertreter der sparte.industrie WKO Oberösterreich.

Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ, betont: „Es freut mich, dass es in Oberösterreich so viele erfolgreiche Unternehmen gibt, die mit ihrer Innovationskraft Maßstäbe setzen und auf topmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen können. Es braucht gerade in so schwierigen Zeiten innovative Betriebe, um den Wirtschaftsaufschwung wieder anzukurbeln.“

Die Preisträger 2020 und ihre Innovationen im Überblick 

  • Kleine und Mittlere Unternehmen

Platz 1: Seven Bel GmbH: Schallvisualisierung

Es handelt sich hierbei um eine technische Entwicklung, die im Gegensatz zu bestehenden Produkten im Bereich der akustischen Kameras eine höhere Bildqualität aufweist, sowie ein viel geringeres Gewicht (weniger als 1 kg) und viel geringere Anschaffungskosten (1/10) bietet. Herkömmliche Lösungen wiegen im Gegensatz dazu zwischen 5 und 10 Kilo und kosten mehr als 10.000 Euro bei mobilen Lösungen und über 40.000 Euro bei statischen Lösungen.

Platz 2: Alpine Metal Tech: Vollautomatisierte Entgratung von Gussteilen

Bei der vollautomatisierten Entgratung von Gussteilen wird jedes einzelne Produkt genau vermessen und so der Entgratungsbereich ermittelt, sowie ein eventuell bestehender Verzug. Die Kombination aus hochpräzisem Laser-Triangulations-System und Fräsroboter ermöglicht, dass repetitives manuelles, teures und ineffizientes Entgraten eingespart werden kann. 

Platz 3: Ocilion IPTV Technologies: Entwicklung 4K IPTV Empfänger, IPTV Plattform Österreich, Zeitversetztes Fernsehen zur Stärkung des Glasfaserausbaues

Ergänzend zur IPTV Systemplattform hat Ocilion nun auch eine eigene Produktfamilie von 4K IPTV Receivern entwickelt und am Markt etabliert. Für den Endkunden besonders interessant ist die Funktionalität zeitversetztes Fernsehen. Namhafte Netzbetreiber, die für die neuen Endgeräte gewonnen werden konnten umfassen Liwest, Energie AG, Infotech, Salzburg AG, Kabelplus, Wien Energie, Energie Steiermark, einzig ausgenommen sind A1 Telekom und Magenta. Somit kann gesagt werden, dass eine IPTV Plattform Österreich mit umfassendem Know-how aus OÖ entstanden ist.

  • Großunternehmen

Platz 1: FACC Operations GmbH: Urban Air Mobility – Mobilität der Zukunft

Mit dem Projekt EHang 216 bringt FACC gemeinsam mit dem Kooperationspartner EHang ein autonomes Fluggerät zur Serienreife, das eine neue, effiziente und umweltschonende Form der Mobilität bietet. Autonom fliegende Lufttaxis werden dabei helfen, unter Nutzung des Luftraums als „dritte Dimension“ die Verkehrsprobleme großer Städte zu lösen. Die Anwendungsmöglichkeiten darüber hinaus sind vielfältig – vom generellen Einsatz in der Logistik über den Transport dringender Notfallgüter, lebensrettender Medikamente bis hin zu Einsätzen bei Umweltkatastrophen.

Platz 2: BMW Motoren GmbH Steyr: Neue Dieselmotoren-Generation im BMW Group Werk Steyr

Der neue 6-Zylinder Dieselmotor der BMW Group ist erstmalig mit der hocheffizienten Mild-Hybrid-Technologie ausgestattet. Ein 48-Volt-Startergenerator liefert eine elektrische Zusatzleistung von 8 kW (11 PS) und erhöht neben der spontanen Kraftentfaltung den Wirkungsgrad des Antriebssystems. Damit werden in Kombination mit dem Verbrennungsmotor Verbrauchseinsparungen von bis zu neun Prozent im WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) gegenüber dem Vorgängermotor erreicht.

Platz 3: Rosenbauer International AG: RT - Das Feuerwehrfahrzeug der Zukunft

Die hybridelektrischen Revolutionary Technology Feuerwehrfahrzege ermöglichen einen rein elektrischen Betrieb im kommunalen Einsatz und eine maßgeschneiderte Fahrzeugarchitektur mit Fokus auf Sicherheit, Ergonomie, Funktionalität und digitale Einsatzunterstützung.

  • Forschungseinrichtungen:

Sieger: JKU Linz – Abteilung Physik Weiche Materie: Biologisch abbaubarer Elektronik und Robotik - Smarte Zukunft mit Nachhaltigkeit

Von Forschern der JKU wurde ein vielseitiges elastisches Biogel entwickelt, welches sich neben vollständiger Abbaubarkeit durch Stabilität, Langlebigkeit, einfache Verarbeitung bei geringen Kosten und hohe Dehnbarkeit auszeichnet. Neben der Entwicklung des Grundmaterials zeigen sie auch noch in zahlreichen Beispielen die Realisierbarkeit anhand von anschaulichen Demonstratoren, wie einem abbaubaren Roboter und einer degradierbaren elektronischen Sensorhaut. In Zukunft soll, durch Verarbeitung mit industriellen Fertigungsmethoden, die Belastbarkeit des elastischen Biogels weiter erhöht werden und komplexere Roboter mit Sensorhäuten hergestellt werden.

  • Jurypreis für radikale Innovation

Sieger: Miba AG: Miba Sputter Technologie

Durch die Miba Sputter-Technologie verbrauchen Flugzeugturbinen 15% weniger Treibstoff und werden signifikant leiser. Die Beschichtungstechnologie macht die Flugzeugturbine effizienter, leiser und umweltfreundlicher.

  • Jurypreis für Geschäftsmodell Innovation

Sieger: Newsadoo: Newsadoo

Newsadoo bietet zugeschnittene Nachrichteninhalte für den Endkonsumenten mithilfe eines transparenten und intelligenten Nachrichten-Algorithmus. Der User greift, auch wenn er mehrere Endgeräte verwendet immer auf den gleichen Kern zu, der aus dem Verhalten lernt, zu welchem Zeitpunkt, in welcher Situation, mit welchem Gerät der User welche Art von Content konsumieren will. Entwickelt wurde der Algorithmus in Kooperation mit dem SCCH, der RISC Software GmbH und Cloudflight.

  • Entsendungen für den Staatspreis Innovation 2021
  1. FACC Operations GmbH
  2. BMW Motoren GmbH Steyr
  3. Rosenbauer International AG
  • Entsendung für den Sonderpreis VERENA 2021 / Sonderpreis für Energie-Innovationen von Unternehmen in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Kooperationspartnern

Wacker Neuson Linz GmbH: EZ17e – Weltweit erster 1,7 to Zero-Tail Minibagger mit elektrischem Antrieb

Viele Großstädte in Europa haben Probleme mit der Einhaltung der europäischen Luftreinhalteverordnung. E-Mobilität gilt nicht nur auf der Straße, sondern auch auf der Baustelle als Königsweg aus der Klimakrise. In jeder Großstadt gibt es hunderte Kleinbaustellen (Reparaturen, Glasfaserverlegung, usw.). Umweltschutz funktioniert, wenn er wirtschaftliche Vorteile bringt. Wacker Neuson hat sich daher zum Ziel gesetzt, emissionsfreie Geräte die exakt die gleiche Leistung bringen wie ihre Pendants mit Verbrennungsmotor – d.h. gleichwertige Produkte, aber eben mit Elektroantrieb anstelle des Verbrennungsmotors – zu entwickeln.

  • Entsendung für den Sonderpreis ECONOVIUS 2021 / Sonderpreis für kleine und mittlere Unternehmen

Seven Bel GmbH: Schallvisualisierung

Der Innovationspreis

Der Innovationspreis wurde in drei Kategorien vergeben: Kleine und Mittlere Unternehmen, Großunternehmen und Forschungseinrichtungen. Weiters wurden heuer zwei Jurypreise (Radikale Innovation, Geschäftsmodell Innovationen) verliehen. Der Sieger in jeder der drei Kategorien ebenso wie die Jurypreisträger erhielt einen vom Forschungs- und Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich gestifteten Geldpreis (4.000 EUR pro Kategorie) sowie eine Statue.


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