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Intensives Forstjahr 2020: Weniger Schadholz, Borkenkäfer wütet in höheren Lagen

Karin Seyringer, 14.12.2020 21:44

OÖ. Das Forstjahr 2020 war zwar in puncto Schadholz weniger schlimm als die Jahre davor, dennoch: Der Borkenkäfer frisst sich nun in höhere Gebirgslagen vor. In den letzten fünf Jahren kamen acht Millionen Festmeter Schadholz zusammen – „eine unvorstellbare Menge“, die den Holzpreis drücke, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Erfreulich: Die Baumarten-Vielfalt in Oberösterreich nimmt deutlich zu. Hiegelsberger und Landesforstdirektorin Elfriede Moser zogen Bilanz über das Forstjahr 2020.

 (Foto: Volker Weihbold)
photo_library (Foto: Volker Weihbold)

Mindestens 600.000 Festmeter Schadholz sind in Oberösterreich auch im Jahr 2020 wieder zu verzeichnen, viel – aber weniger als in den Vorjahren. „Durch die Witterung in den Sommermonaten hat sich der Borkenkäfer heuer nicht so ausbreiten können wie sonst“, so Hiegelsberger. „Es konnte sich keine dritte Borkenkäfer-Generation ausbilden“, erläutert auch Moser.

In den letzten fünf Jahren kamen über acht Millionen Festmeter Schadholz zusammen, „eine noch nie dagewesene Menge,“ so Moser. Über die Hälfte (4,3 Millionen Festmeter) des Schadholzes wurde durch die Borkenkäfer-Plage verursacht, ein Viertel (zwei Millionen Festmeter) ist auf Stürme, eine Million auf Schneedruck zurückzuführen, den Rest machen Eschentriebsterben und andere Pilze aus.

Holzpreis: „Forstwirtschaft blutet“

Diese „unvorstellbare Menge“ an Schadholz wirkte sich natürlich auf den Holzpreis aus. Viel zu große Holzmengen sind am Markt, „der Holzpreis deckt nicht einmal die Erntekosten“, so Hiegelsberger. „Die Forstwirtschaft hat stark geblutet in den letzten Jahren, wir brauchen hier ein eindeutiges Signal.“

Borkenkäfer in Gebirgslagen vorgedrungen

Und auch bei den Borkenkäfern geben die beiden keine Entwarnung, im Gegenteil. Auch wenn in den sonst so betroffenen Wälder in den Niederungen der Borkenkäfer heuer weniger stark gewütet hat, die Gefahr sei keineswegs gebannt. Denn jetzt hat er die höheren Gebirgslagen und Schutzwälder im Visier und ist dorthin vorgedrungen. „Wir sehen heuer einen Rückgang in den sonst so betroffenen Regionen Mühlviertel, Innviertel, Hausruck und Alpenvorland, die Gebirgsbezirke Steyr, Kirchdorf und auch Gmunden sind heuer aber stärker betroffen“, erläutert Moser die Situation.

Die Schutzwälder seien in großer Gefahr, diese seien auch Rückgrat etwa für den Katastrophenschutz, „wir werden uns daher in der Forstabteilung nun dem verstärkt zuwenden“, so Hiegelsberger.

Die Baumartenvielfalt nimmt zu

Durch die hohen Mengen an Schadholz die letzten Jahre galt und gilt es, die vielen kahlen Waldflächen wieder aufzuforsten. In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt etwa 15 Millionen Forstpflanzen in OÖ ausgesetzt. Der Klimawandel erfordert auch in Oberösterreich eine Änderung der Waldbewirtschaftung. „Die jetzt ausgesetzten Pflanzen weisen einen Laubholzanteil von 50 Prozent auf. Die Waldbauern wissen um die Nachhaltigkeit und Notwendigkeit. Das ist auch eine enorme Klimaschutzleistung für die Gesellschaft“, weist Agrar-Landesrat Hiegelsberger auf die Bedeutung hin.

Die Statistik beim Laubholzanteil wird dabei von Eiche (20 Prozent), gefolgt von Buche (15 Prozent) und Bergahorn (zehn Prozent) angeführt. „Es gibt den waldbaulichen Grundsatz, dass jeder Wald mindestens vier Baumarten enthalten soll. Diese Zielsetzung wird erreicht, auch die wirtschaftlich notwendigen Nadelhölzer werden mit 50 Prozent eingebracht“, so Moser.


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