Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

OÖ. Neben der Coronapandemie ist in diesem Jahr auch die Klimakrise vorangeschritten: „Das Klimajahr 2020 wird sich in Österreich als eines der fünf wärmsten Jahre seit Messbeginn einreihen, die alarmierende Entwicklung setzt sich fort“, berichtet Oberösterreichs Klimalandesrat Stefan Kaineder. Zudem wurden weitere traurige Klima-Rekorde „geknackt“.

Klimalandesrat Stefan Kaineder mit der Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und dem Meteorologen der ZAMG Alexander Ohms nach einer gemeinsamen Pressekonferenz im Sommer dieses Jahres. (Foto: Land OÖ / Werner Dedl)

Das Jahr 2020 wird uns allen als das Jahr der Coronapandemie in Erinnerung bleiben. Bei all den Schwierigkeiten und Herausforderungen, die diese weltweite Katastrophe für uns bereithält, bahnt sich mit der voranschreitenden Klimakrise eine viel größere Bedrohung für die Weltbevölkerung an. Zeugnis davon ist auch der Blick auf die meteorologischen Daten in Österreich und der Erde.

Wärmster Jänner, Mai, Juli und November seit Messaufzeichnungen

„Das Klimajahr 2020 wird sich in Österreich als eines der fünf wärmsten Jahre seit Messbeginn einreihen. Global gesehen wird es eines der drei wärmsten Jahre sein und die alarmierende Entwicklung setzt sich damit weiter fort. 2020 hat aber weitere Rekorde für uns bereitgehalten: Der wärmste Jänner, Mai, Juli, September und November. Der zweitwärmste Februar, März, April und Juni seit Beginn der Messaufzeichnungen.

Alarmierende Entwicklung seit 2015

Die Jahre seit 2015 gehen als die sechs wärmsten seit Messbeginn ein. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind fatal und längst bekannt. Daher fordert Klimalandesrat Stefan Kaineder, dass alle wirtschaftlichen Anstrengungen zur Belebung der Wirtschaft unter dem Aspekt des Klimaschutzes gestellt werden, damit das Land aus der Coronapandiemie zukunfts- und klimafit hervorgeht.

„Bei der Klimakrise ist Scheitern keine Option“

„Was wir brauchen und was jetzt auch von der Bundesregierung bereits realisiert wird, sind Maßnahmen und Investitionen in den Klimaschutz. Mit den aktuellen Förderungen, den in Umsetzung befindlichen Gesetzesvorhaben und dem angekündigten Österreichticket sind erste Meilensteine auf den Weg gebracht. So kann es gelingen, die CO2-Einsparungen Österreichs im Sinne des Weltklimavertrages auch realistisch zu erreichen. Denn klar ist: Es darf mit dem Klimaschutz in Österreich nicht so erfolglos weitergehen wie in den vergangenen Jahren: Wurden innerhalb der EU bei den CO2-Emissionen seit 1990 um über 24 Prozent eingespart, hatte Österreich in dieser Zeit sogar einen leichten Zuwachs zu verzeichnen. Bei der Klimakrise ist Scheitern keine Option“, schließt Klimalandesrat Stefan Kaineder.

Internationale Klima-Entwicklung 2020

Obwohl sich ein abkühlendes La Nina-Ereignis im Pazifik entwickelt hat, wird das Jahr 2020 global zu den 3 wärmsten der Messgeschichte zählen; damit waren die letzten 6 Jahre die 6 wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die durchschnittlichen Temperaturen der letzten 12 Monate lagen weltweit verbreitet über den Mittelwerten der Klimaperiode 1981 bis 2010. Extrem warm war es in einem großen Teil Sibiriens und dem Arktischen Ozeans, wie aus der Karte ersichtlich. Ebenso überdurchschnittlich warm präsentierte sich das Jahr 2020 in fast ganz Europa – in Frankreich war 2020 sogar das wärmste bisher gemessene Jahr, 1,4°C über dem Schnitt 1980-2010 und 2,3°C über vorindustriellem Niveau.. Unterdurchschnittliche Temperaturen gab es nur über wenigen Landgebieten, insbesondere Teile Westkanadas und Nordindiens,. Die kühleren Bedingungen über dem tropischen Ostpazifik sind eine Folge des kühlenden La Niña Ereignisses.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden