Saison-Ausfälle im Tourismus lassen die Arbeitslosigkeit weiter steigen
OÖ/Ö. Die Zahl der Menschen ohne Job in Österreich steigt weiter an. Rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosigkeit ist dabei auf die aktuellen Einbrüche im Tourismus zurückzuführen. Insgesamt sind derzeit 533.000 Menschen in Österreich ohne Job, 440.000 Personen sind in Kurzarbeit.
Neben weitern Förderungen und der Verlängerung der Kurzarbeit ab April wird für die Zukunft auch die Ausbildung von Tourismus-Fachkräften besonders im Fokus stehen, kündigte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am Dienstag an.
Der neue Arbeitsminister Martin Kocher hat die aktuellen Zahlen aus dem Arbeitsmarkt ebenfalls am Dienstag präsentiert: „Es gibt mit heutigem Stand 533.000 Menschen, die arbeitslos sind, um 112.000 Menschen mehr als vor einem Jahr. 468.000 Personen, die arbeitslos sind, 65.000 in Schulung. Kocher: „Das sind um 760 Menschen mehr als in der Vorwoche.“
Ein Grund ist auch der fehlende Saisonstart im Tourismus durch den verlängerten Lockdown, saisonal bedingt eine historisch hohe Zahl. „Ich rechne in den nächsten Wochen aber mit einer Stagnation“, kündigt Kocher an.
Verhandlungen über neue Kurzarbeits-Phase ab April
Das Hauptmittel im Kampf um die Tourismus-Jobs ist die Kurzarbeit. „440.000 Personen sind derzeit in Kurzarbeit, um 25.000 Personen mehr als in der Vorwoche. 5,7 Milliarden Euro für das Instrument Kurzarbeit wurden bisher ausbezahlt“, so Martin Kocher, der weiß: „Noch heute beginnt mit den Sozialpartnern die Verhandlung über eine mögliche Phase 4 ab April, die aktuelle Phase läuft bekanntlich Ende März aus.“
16 Prozent aller Arbeitslosen kommen aus dem Tourismus
73.000 Personen aus dem Tourismus sind derzeit arbeitslos. „Das sind 16 Prozent aller Arbeitslosen“, so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. „Das heißt, rund ein Drittel der Arbeitslosigkeit ist auf den Tourismus zurückzuführen, 130.000 aus dem Tourismus sind in Kurzarbeit. Auch hier wird Kurzarbeit stark genutzt.
Ausbildung von Fachkräften
Nicht zuletzt die Fortsetzung eines umfassenden Testprogramms für Mitarbeiter im Tourismus ist geplant: „Wir wollen den Urlaubern auch künftig zeigen, dass der Urlaub nicht nur schön, sondern auch sicher ist“, so Köstinger.
Dazu ist die Ausbildung von Fachkräften für die Zukunft ein ganz zentraler Punkt. „Viele fragen sich derzeit, wie man Mitarbeiter halten kann, viele haben die Branche in den letzten Monaten verlassen.“ Köstinger kündigte hier für die Zukunft gezielte Förderungen, Ausbildungprogramme und spezielle Qualifizierungsmaßnahmen an.
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