Freude über Verordnungsentwurf zur Herkunftskennzeichnung in Oberösterreich
OÖ. Vom Gesundheitsministerium wurde nun ein Verordnungsentwurf für eine Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung vorgelegt. Aus sowohl der Oberösterreichische Agrar-Landesrat als auch der Konsumentenschutz-Landesrat zeigen sich erfreut.
Im Regierungsprogramm haben sich die Koalitionsparteien auf eine gemeinsame Vorgehensweise bei der Herkunftskennzeichnung geeinigt. Die Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung (öffentlich und privat) und in verarbeiteten Lebensmitteln soll ab 2021 verpflichtend sein. Ein erster Verordnungsentwurf des Gesundheitsministeriums sieht nun eine Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung für die Produkte Rindfleisch und Eier vor. „Ich begrüße den vom Gesundheitsministerium vorgelegten Verordnungsentwurf sehr, da es sich hier um eine Zukunftsfrage für die heimische Landwirtschaft handelt. Die Menschen brauchen wirkliche Wahlfreiheit bei der Herkunft ihrer Lebensmittel, um sich bewusst für unsere kleinstrukturierten Familienbetriebe entscheiden zu können“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Hiegelsberger: Startpunkt für weitergehende Kennzeichnungspflicht
Den vorliegenden Verordnungsentwurf sehe er als Startpunkt für eine weitergehende Kennzeichnungspflicht. „Der EU-rechtlich mögliche Rahmen sollte bestmöglich ausgeschöpft werden, um für Transparenz zu sorgen. Es kann nicht sein, dass die Käfighaltung von Legehennen in Österreich bereits seit einem Jahrzehnt Vergangenheit ist und trotzdem ein großer Teil des Bedarfes in Form von Flüssigei genau aus solchen Haltungssystemen importiert wird“, so Hiegelsberger. „In den Küchen des Landes Oberösterreich etablieren wir mit ‚Wir essen regiönal‘ bereits ein entsprechendes System.
Konsumentenschutz-Landesrat Kaineder ebenfalls erfreut
Auch Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder begrüßt den von Gesundheitsminister Rudolf Anschober vorgelegten Verordnungsentwurf für die Herkunftskennzeichnung als einen wichtigen Schritt in Richtung Stärkung der Konsumentinnen und Konsumenten. „Wer Dokumentation „Billiges Fleisch um jeden Preis“ gesehen hat, dem wurde bitter vor Augen geführt, welche drastischen Auswüchse sich in unserem System der Lebensmittelversorgung und durch die Intensivierung der Tierhaltung etabliert haben. Die wahnwitzigen und tausende Kilometer langen Kälbertransporte sind für die jungen Tiere eine Tortur, so wie auch die Käfighaltung von Hühner.. Sie ist in Österreich - als einziges Land in der EU - seit 2020 vollständig verboten und dennoch landen Millionen Käfigeier aus Ländern wie Polen und der Ukraine unbemerkt auf unseren Tellern“, so auch Kaineder. „Viele Konsumenten wollen einen Beitrag leisten, für mehr Tierwohl, für Umwelt und Klima. Mit einer transparenten Herkunftskennzeichnung können wir wirksam gegensteuern und unseren heimischen Lebensmitteln wieder einen fairen Wert beimessen.“
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