Sonnenstrom für Oberösterreichs Landesspitäler

Die Energie AG und die OÖG haben einen Contracting-Vertrag über die Errichtung von Photovoltaik- Anlagen an allen zehn Klinik-Standorten abgeschlossen. „Wir haben unsere Expertise einbringen dürfen, ich danke für die fairen und zielorientierten Gespräche und für die Zuschlagserteilung“, freut sich Energie AG-Generaldirektor Werner Steinecker. Die 2,3 Millionen Euro an Gesamtkosten für das Großprojekt werden dabei von der Energie AG getragen, die OÖG wiederum pachtet die Anlagen über eine Laufzeit von 20 Jahren. 

„Wir widmen uns momentan mit aller Kraft der Corona-Pandemie, deshalb freut es mich besonders, dass wir dieses Projekt vorstellen können“, dankt die zuständige Landesrätin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander den involvierten Mitarbeitern der OÖG und der Energie AG. „Wir stellen in OÖ den gesellschaftlichen Anspruch, mitgestalten zu wollen, darum widmen wir uns auch dem Thema Nachhaltigkeit. Von Bad Ischl bis Rohrbach leisten wir hier einen Beitrag.“

„Schützen Umwelt und Börserl“

„Das Tolle an dem Projekt ist, das man damit die Umwelt schützt, vor allem aber auch das Börserl geschützt wird, weil die Stromkosten gesenkt und auch die Stromnetze entlastet werden, weil Strom direkt vor Ort genutzt wird“, ist Landeshauptmann Thomas Stelzer vom Projekt überzeugt. Er verweist darauf, dass im letzten Jahr ein Viertel aller in Österreich installierten Photovoltaik-Anlagen in Oberösterreich installiert wurden und auch auf die Offensive des Landes, auf Landesgebäude dort wo technisch und aus Denkmalschutzgründen möglich PV-Anlagen zu installieren.

Auch Franz Harnoncourt, der Vorsitzende der Geschäftsführung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding ist sich sicher: „Ich glaube das wir uns hier gemeinsam - Land OÖ, Energie AG und Gesundheitsholding - eines konkreten, nachhaltigen und messbaren Themas annehmen, das ein wichtiges Signal der Zuversicht und der Verantwortung neben der Corona-Pandemie sietzt.“

Die Standorte

Die PV-Anlagen für den jeweiligen Betrieb des Krankenhauses werden an folgenden Standorten errichtet:

• Kepler Universitätsklinikum Linz mit den Standorten Med Campus und Neuromed Campus
• Salzkammergut Klinikum mit den Standorten Bad Ischl, Gmunden, Vöcklabruck
• Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum mit den Standorten Steyr, Kirchdorf
• Klinikum Freistadt
• Klinikum Rohrbach
• Klinikum Schärding

Drei Millionen Euro Kostenersparnis für OÖG

Die gesamte Fläche an Photovoltaik-Modulen auf den Krankenhaus- Dächern wird rund 13.000 Quadratmeter betragen, das entspricht der Fläche von zwei Fußballfeldern. Die größte dieser Anlagen ist mit einer Modulfläche von 3.250 Quadratmetern auf dem Dach des KUK Med Campus geplant. Die Leistung dieser Anlage allein wird 650 kWp betragen.

Insgesamt können mit diesen Anlagen pro Jahr rund 2,5 Gigawattstunden (GWh) Strom aus Sonnenenergie gewonnen werden. Der Strom, wird dabei zu 100 Prozent von den Kliniken selbst verbraucht. Durch das Projekt werden über 300 Tonnen CO2 eingespart. Derzeit erfolgt die Detailplanung der PV-Anlagen, ab Oktober soll der Strom fließen.

In den ersten 20 Jahren wird mit einer jährlichen Stromkosten-Ersparnis von rund 270.000 Euro gerechnet. Nach den 20 Jahren gehen die Anlagen der Energie AG in den Besitz der OÖG über und können weiter selbst betrieben werden. Die OÖG erhält für das Projekt auch eine Covid-19-Investitionsprämie von knapp 200.000 Euro. Bei einer Anlagennutzung von über insgesamt 30 Jahren ergibt sich eine Gesamtersparnis von 3,6 Millionen Euro für die OÖG, wird vorgerechnet.

„Musterbeispiel“

Wie Stelzer verweist auch Energie-Landesrat Markus Achleitner auf die OÖ. Energiestrategie „Energie-Leitregion OÖ 2050“. Die Erzeugung von Sonnenstrom auf den Dächern der oö. Landesspitäler sei ein weiterer wichtiger Impuls in diese Richtung, „das ist ein Musterbeispiel, wie Ökonomie als Turbo für Ökologie verwendet werden kann.“

Aktuell gibt es in Oberösterreich rund 35.000 PV-Anlagen, die jährlich den Stromverbrauch von rund 100.000 oberösterreichischen Haushalten produzieren. Achleitner unterstreicht die Relevanz für die Wirtschaft: In Oberösterreich erzielt die PV-Branche pro Jahr mehr als 500 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiter.

Größtes Einzelprojekt für Energie AG

Die Energie AG beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Sonnenstrom. Mittlerweile werden in allen PV- Anlagen der Energie AG (eigene Anlagen, Bürgerkraftwerke, Contracting etc.) 13,8 GWh Strom erzeugt. Das entspricht dem Jahresverbrauch von fast 4.000 Haushalten und einer CO2 Einsparung von 1.711 Tonnen jährlich.

Generaldirektor Steinecker verweist auf das Modell des PV-Contracting und dessen Relevanz für die Umwelt: „Unser Modell trägt wesentlich zur Erreichung der Klimaziele bei. Durch die Nutzung der Sonnenenergie können mit allen von uns realisierten Photovoltaik-Contracting-Anlagen jährlich rund 1.100 Tonnen CO 2 eingespart werden.“ 51 Photovoltaik-Anlagen sind über das Contracting-Angebot bereits in Betrieb gegangen, auch im durch die Corona-Krise geprägten Jahr 2020 wurden 14 neue PV-Anlagen errichtet. Das neue Projekt mit der OÖG ist nun das bisher umfassendste Projekt mit einem einzelnen Partner, das in die Realisierung geht.

Bei dem Ziel des Bundes, die Stromerzeugung bis 2030 CO2-frei zu machen sei man aber noch gefordert, dies auch zu realisieren.