Weltmilchtag: "Engagement und Qualität müssen sich im Preis widerspiegeln"
OÖ. Der 1. Juni ist Weltmilchtag. In Oberösterreich gibt es aktuell rund 6.300 Milchlieferanten, im Jahr 2020 wurden etwa 1,1 Millionen Tonnen Milch abgeliefert. Die Qualität des Produktes Milch müsse sich auch im Preis für die Bauern niederschlagen, fordert Landwirtschaftskammer OÖ-Präsidentin Michaela Langer-Weninger angesichts des Weltmilchtages. Der OÖ. Bauernbund verweist auf die Pflege des ländlichen Raums, der durch die Milchwirtschaft gewährleistet wird.
Am internationalen Weltmilchtag werden Milch und Milchprodukte und die Leistungen der Milchbäuerinnen und Milchbauern ganz bewusst in den Mittelpunkt gestellt. „Oberösterreichs Bauern stehen mit vollem persönlichen Engagement für das Qualitätslebensmittel Milch. Ihr Einsatz und die höchste Produktqualität muss sich im Preis widerspiegeln“, so LK OÖ-Präsidentin Michaela Langer-Weninger
Gerade die Corona-Krise habe besonders gezeigt, wie wichtig die Arbeit der Landwirte ist. „Sie sind tagtäglich gefordert ihre Tiere zu versorgen, um für den Konsumenten hochqualitative Milch und bestes Rindfleisch zur Verfügung zu stellen. Intensive Tierbeobachtung und Tierbetreuung sind zentrale Erfolgsfaktoren in der Milchproduktion und für eine verantwortungsvolle Tierhaltung. Ein großer Dank gilt den Bauern und ihren Molkereien, die sich um beste Milchqualität und die Erzeugung einer Vielzahl hochqualitativer Produkte kümmern. Ein besonderer Dank gilt vor allem jenen Konsumenten, die bewusst heimische Produkte in den Einkaufskorb legen“, so Langer-Weninger.
Mehr Auflagen verursachen höhere Kosten
Sie verweist auch auf viele Auflagen, neue Verfahren und spezielle Wirtschaftsweisen, die Veränderungen auf den Erzeugerbetrieben und somit höhere Aufwendungen und in weiterer Folge höhere Kosten in der Erzeugung bedeuten würden. Diese Auflagen, die über dem gesetzlichen Standard liegen, bräuchten monetäre Abgeltung bzw. Anreize über den Produktpreis, vor allem dann, wenn Auflagen für alle Erzeuger zum Tragen kommen. „Weiterentwicklung, ja - und dafür einen entsprechenden Preis. In der öffentlichen Diskussion muss aber wieder mehr Platz für Fakten sein. Zu oft wird über Emotionen falsche Stimmung gemacht und ein schlechtes Bild der Milch gezeichnet.“
Bauernbund: „Regionale Milch pflegt Kulturlandschaft“
Auf die Bedeutung der Milchproduktion für die Kulturlandschaft weist der OÖ Bauernbund am Weltmilchtag hin. „Unsere Bäuerinnen und Bauern versorgen mit Freude und Engagement die Menschen mit ihren regionalen Produkten und erhalten dadurch den ländlichen Raum lebendig und sehenswert. Die heimische Milchwirtschaft ist die Voraussetzung dafür, dass die Kulturlandschaften flächendeckend bewirtschaftet und gepflegt werden“, so Landesbäuerin Johanna Haider.
Wichtig sei auch die Bedeutung der regionalen Produktion: „Für mich ist der Schulterschluss der bäuerlichen Produzenten mit den Wirten wichtig, denn die Verwendung von regionalen Lebensmitteln und Milch in den Wirtshausküchen symbolisiert für mich sozusagen gepflegte Kulturlandschaft am Teller und im Kaffeehäferl.“
„Es geht Hand in Hand, die regionale Produktion schafft auch regionale Schönheit in unserer Umgebung“, so auch der Landesobmann des Bauernbundes, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. „In der neuen Normalität darf wieder auf Ausflüge, gemeinsame Unternehmungen in der Natur und anschließende Einkehr bei unseren Gastwirten, wo wir uns mit regionalen Spezialitäten verwöhnen lassen, gehofft werden.“ Und weiter: „Gegenseitige Wertschätzung, von Produzenten und Konsumenten, ist die Grundlage für ein gutes Miteinander. Das brauchen wir, um gestärkt in die Zukunft zu blicken“, so Hiegelsberger.
Bäuerinnen sagen Corona-Helfern danke
Den Weltmilchtag nehmen die Bäuerinnen in OÖ auch zum Anlass, um jenen zu danken, die etwa in Krisenstäben, bei Test- oder Impfangeboten im Einsatz sein - und überreichten Milchprodukte. „Gemeinsam schaffen wir das, ist unser Leitspruch seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr. Viele kleine und große Bausteine waren und sind nötig, um unser Leben mit dieser neuen Krankheit zu meistern. Das Gesundheitspersonal, die ehrenamtlichen Helfer aber auch die Mitarbeiter der Test- und Impfstraßen unterstützen uns dabei hervorragend“, so Johanna Haider überzeugt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden