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200 Millionen Euro für die Generalsanierung des Ordensklinikums Barmherzige Schwestern

Nora Heindl, 16.06.2021 13:35

LINZ. Das Ordensklinikum ist mit 21.000 Operationen, 65.000 stationären Aufnahmen und mehr als 400.000 ambulanten Kontakten mit Patienten pro Jahr ein zentraler Versorger im oö. Gesundheitswesen. Nach zum Teil mehr als 40 Jahren bedarf die Bausubstanz am Standort Barmherzige Schwestern nun einer Sanierung. Das Land OÖ investiert dafür 200 Millionen Euro. Baubeginn ist Ende 2022 geplant, die Gesamtbauzeit liegt bei mehr als zehn Jahren. Alle Arbeiten finden während des laufenden Betriebs statt.

 (Foto: Werner Harrer)
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Insgesamt ist im Rahmen der baulichen Maßnahmen eine strukturelle Erneuerung von zwei Drittel der Gebäudefläche vorgesehen, also einer Fläche von 65.000 Quadratmetern. Zentrale Ansätze sind der Neubau eines Bauteils, die Bereinigung der Ebenen, der einzelnen Gebäudeteile, die Unterkellerung eines Bauteiles, Erneuerung der Haustechnik, Schaffung der Möglichkeit der Kühlung der Stationen und die energetische Sanierung der gesamten Bausubstanz. Weiters sind Optimierungen in den technischen Funktionsbereichen (u.a. Zusammenlegung der Werkstätten) und in den logistischen Abläufen (Schaffung einer Zentralgarderobe für 2.000 Mitarbeitende) vorgesehen, um Synergiepotentiale heben zu können.

Neue OP-Säle

Mehr als 20.000 Operationen werden jährlich bei den Barmherzigen Schwestern durchgeführt. Das Spektrum der operativen Versorgung erstreckt sich über die Fachbereiche Chirurgie, Gynäkologie, HNO, Kinderurologie, Orthopädie und Plastische Chirurgie. Ein besonderer Schwerpunkt des Onkologischen Leitspitals des Landes liegt dabei in der Versorgung von Krebspatienten.

Der mittlerweile seit 34 Jahren baulich unveränderte OP-Bereich bedarf technisch, strukturell und kapazitativ einer Erneuerung, um den geltenden Standards zu genügen. Die geplante Erweiterung basiert auf einer Kapazitätsabschätzung mit dem Zeithorizont 2030 unter Berücksichtigung der OÖ Spitalsreform.

Baubeginn ist voraussichtlich 2024/2025 (abhängig von der Bauphasenplanung, die noch nicht abgeschlossen ist).

Bettentrakte

Die Bettentrakte der Barmherzigen Schwestern sind aus den 80er und 90er Jahren. Es gilt auch bei den Patientenzimmern den Standard an die Anforderungen der Zeit bzw. den Bedürfnissen der Patienten anzupassen. Die Erneuerung der Stationsbereiche und Patientenzimmer folgt dem aktuellen Stand der Technik und einem zeitgemäßen Standard in der Ausstattung. Gemäß dem Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) werden zunehmend tages- und wochenklinische Strukturen im Bauplan berücksichtigt.

Notfallversorgung

Zwei von drei Aufnahmetagen, also zwei Drittel der Akutversorgung der Bevölkerung im Linzer Zentralraum werden von Ordensklinikum Linz gemeinsam mit den Konventhospital der Barmherzigen Brüder gewährleistet, ein Großteil davon an der Seilerstätte in der gemeinsamen Notaufnahme. Eine entsprechende Anpassung der Notfallräumlichkeiten ist nicht zuletzt durch stetig steigende Fallzahlen, sondern auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Covid-Pandemie erforderlich.

Infektionsgeschehen

Die Covid-Krise hat deutlich gemacht, dass im Zuge der Sanierung die Themen der Wegführung (Zugang zum Krankenhaus sowie Wege im Krankenhaus, Isoliereinheiten, …) ein wesentlicher Aspekt des Gesamtkonzeptes sind. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der onkologischen Versorgung besonders wichtig, um nicht nur die infektiösen Patienten bestmöglich zu versorgen, sondern auch den Schutz der immungeschwächten onkologischen Patienten sicherzustellen.

„In der Planung haben auch unsere Erfahrungen aus der Covid-Pandemie eine große Bedeutung. Die Berücksichtigung des Infektionsgeschehens in der Ausrichtung von Eingangsbereichen, Ambulanzen, Patientenzimmern und der Wegführung ist nicht zuletzt für ein Krankenhaus mit onkologischem Schwerpunkt besonders wichtig“, erklärt Walter Kneidinger, Geschäftsführer der Ordensklinikum Linz GmbH.

„Das Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern leistet einen ganz wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung im Land. Hier wird seit Jahrzehnten Spitzenmedizin geboten, die auch eine moderne Infrastruktur auf höchstem Niveau benötigt. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten genauso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Großprojekt der Sanierung und Erneuerung ist ein weiterer Meilenstein für das Gesundheitsland Oberösterreich. Darüber hinaus setzen wir mit dieser Investition von 200 Millionen Euro auch einen kräftigen Impuls für Arbeit und Beschäftigung in Oberösterreich“, betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.


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