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Corona-Beschränkungen in Heimen aufheben: Forderungen werden laut

Karin Seyringer, 23.06.2021 17:33

OÖ. Mittlerweile sei es an der Zeit, die Corona-Beschränkungen in den Alten- und Pflegeheimen aufzuheben bzw. weiter zu lockern, fordern am Mittwoch SPÖ-Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer, der OÖ Seniorenbund und auch OÖVP-Sozialsprecher Wolfgang Hattmannsdorfer und stellen sich damit hinter die Forderungen von Pflegevertretern.

 (Foto: fizkes/Shutterstock.com)
(Foto: fizkes/Shutterstock.com)

Die Covid-19-Impfungen schreiten voran, die Infektionszahlen gehen weiter nach unten: Die Forderungen nach weiteren Lockerungen bzw. Aufhebung von Corona-Einschränkungen und Regelungen werden laut. Am Dienstag meldet sich dazu Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer, OÖVP-Landesgeschäftsführer und Sozialsprecher Wolfgang Hattmannsdorfer und auch der OÖ Seniorenbund zu Wort.

Hintergrund: Während die Regierung für den 1. Juli eine weitreichende Rückkehr in die Normalität angekündigt hat, sollen die Corona-Beschränkungen für die Pflegeheime weitgehend aufrecht bleiben.

Aktuell sind in den oö. Alten- und Pflegeheimen zwei Mitarbeiter und keine Bewohner Covid-positiv.

Gerstorfer: Erleichterungen für Mitarbeiter nötig

Die für die Alten- und Pflegeheime zuständige Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) fordert Erleichterungen für die Mitarbeiter und Besuchsregeln wie vor der Pandemie. In einer Videokonferenz am Mittwoch hat sie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein aufgefordert, die FFP2-Maskenpflicht für geimpftes Pflegepersonal aufzuheben. Auch Besuche sollen wieder uneingeschränkt möglich sein.

„Seit geraumer Zeit gibt es keine Corona-Erkrankungen bei den Altenheimbewohnerinnen und -bewohnern. Es ist deshalb höchst an der Zeit, das Pflegepersonal zu entlasten. Vor allem an heißen Tagen ist das Tragen einer FFP2-Maske eine enorme Herausforderung. Man sollte deshalb das Tragen eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes erlauben, wenn sowohl die Bewohner als auch die Mitarbeiter geimpft sind und keine Infektionen vorliegen. Das gilt auch für die Einrichtungen zur Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen“, so Gerstorfer.

 Auch eine Besuchsregelung wie vor der Pandemie soll laut Landesrätin Gerstorfer wieder möglich sein: „Es ist in der derzeitigen Situation absolut nicht mehr einzusehen, dass Bewohner sowie deren Angehörige Einschränkungen bei der Anzahl der Besuche hinnehmen müssen.“

Hattmannsdorfer: Lockerungen in drei Bereichen

Hattmannsdorfer plädiert konkret für Lockerungen in drei Bereichen: Abschaffung der FFP2-Maskenpflicht für geimpftes Personal, Rücknahme der derzeitig gültigen Besuchs-Beschränkungen und Überarbeitung der derzeit geltenden Öffnungsrichtlinie, sodass auch zwischen Wohngruppen und Wohnbereichen wieder der übliche Kontakt und Austausch stattfinden kann.

„Damit unterstützen wir als OÖVP ausdrücklich die Forderungen der ARGE Alten- und Pflegeheime sowie des Bundesverbandes Lebenswelt Heim. Angesichts der derzeitigen Situation muss der zuständige Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein umgehend dafür Sorge tragen, dass für Beschäftigte und Bewohner in den Seniorenzentren auch Schritte hin zur Normalisierung des Alltags gesetzt werden“, appelliert Hattmannsdorfer.

OÖ Seniorenbund: „Keine Verhältnismäßigkeit“

Dass die Alten- und Pflegeheime von den weiteren Lockerungen der Corona-Einschränkungen ausgenommen sind, stößt beim OÖ Seniorenbund auf großes Unverständnis. „Während ab 1. Juli mit weiteren Lockerungen das gesellschaftliche Leben zurückkehrt, bleiben in Heimen die restriktiven Bestimmungen bestehen. Gerade die Bewohner der Pflegeeinrichtungen, die ohnehin bereits mehr als ein Jahr lang ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum einschränken mussten, sehnen sich danach, wieder Besuche ohne Einschränkungen empfangen zu können“, so Landesobmann LH a.D. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer Franz Ebner.

„Die Maßnahmen stehen mit der aktuellen Risikolage nicht mehr im Verhältnis. Während Feiern und Großveranstaltungen richtigerweise wieder möglich werden, sind Besuche von Seniorinnen und Senioren in den Pflegeeinrichtungen nur unter Einschränkungen möglich. Da kann von Verhältnismäßigkeit keine Rede sein“, so Pühringer weiter. „Eine Lockerung der Bestimmungen haben sich auch die geforderten Mitarbeiter verdient, die natürlich mit dem Unmut der Bewohner sowie der Angehörigen konfrontiert sind, wenn es zu keinen Öffnungen kommt.“


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