Liste Linzplus lädt zur Trassenwanderung gegen die Ostumfahrung
LINZ. Die Liste Linzplus lädt am Mittwoch, 28. Juli, um 17 Uhr zur Trassenwanderung entlang der geplanten Strecke der Ostautobahn. Dabei sollen Eingriffe und ihr Ausmaß in die Natur und somit den Lebensraum von Mensch und Tier aufgezeigt werden. Kritikpunkte sind unter anderem die Auswirkungen der Autobahn auf die Luft, Wald, Grünland und Wohngebiet.
In ein paar Jahren soll eine Autobahn die Mühlkreisbahn und die Westautobahn östlich von Linz verbinden. Betroffen sind Treffling, der Pfenningberg, die Traunauen und Ebelsberg. Die sogenannte Ostumfahrung wäre vor allem eine internationale Transitautobahn, da durch den Autobahnausbau in Tschechien die kürzeste Verbindung von Berlin und Prag Richtung Südosteuropa entsteht. Somit würde der LKW-Transit durch den Linzer Süden wie Ebelsberg und Pichling einschließlich des Natura 2000-Schutzgebietes Traun-/Donauauen und des Naherholungsgebietes Schiltenberger Wald rollen. Laut Liste Linzplus würden rund 90 Hektar Wald, Grünland und Wohngebiet vernichtet beziehungsweise stark beeinträchtigt werden. Die 60 Meter breite Trasse würde über 5,5 Kilometer auf Linzer Stadtgebiet und Grünland führen.
Zustimmung von SPÖ, FPÖ und ÖVP
Zustimmung für das geplante Projekt kommt von den Parteien SPÖ, ÖVP und FPÖ. Sie stellen gemeinsam die Mehrheit im Gemeinderat dar. In einer Umfrage der SPÖ im Herbst 2020 stimmte auch die Bevölkerung der Ostumfahrung durch Ebelsberg zu. Die Mehrheit sprach sich für die Autobahn aus. Insgesamt ist das Projekt jedoch umstritten. Kritik äußern unter anderem Bürgerinitiativen wie die Initiative Verkehrswende jetzt! und die Linzer Grünen. Die Liste Linzplus rund um Gemeinderat Lorenz Potocnik spricht gar von „selbstzerstörerischen Eingriffen“ und einem fehlenden Nutzen für Pendler sowie die lokale Bevölkerung. „Vielen Menschen ist noch nicht bewusst, was da auf uns zukäme. Nicht nur die Bewohner, auch die Gemeinderatsmitglieder tappen über die wahren Ausmaße dieses Projekts im Dunkeln. Es ist höchst an der Zeit, die selbstzerstörerischen Eingriffe öffentlich darzustellen“, sagt Potocnik.
Zweistündige Wanderung
Aus diesem Grund lädt die Liste Linzplus am Mittwoch, 28. Juli, um 17 Uhr zur Trassenwanderung entlang der geplanten Autobahnstrecke vom Schiltenberger Wald bis zu den Traunauen ein. Die Wanderung soll etwa zwei Stunden dauern und auch für Unerfahrene geeignet sein. Treffpunkt ist beim Unimarkt in Ebelsberg in der Hartheimerstraße 31. „In mehreren Stationen werden wir die Eingriffe und Ausmaße in die intakte Natur und in den Lebensraum von Mensch und Tier aufzeigen – wie etwa den in den Schiltenberger Wald zu schlagenden Autobahnknoten oder die höhergelegte Autobahntrasse entlang des idyllischen Traunufers. Auch die unmittelbare Nähe zum 'Garten Ebel' auf der ehemaligen Kaserne, wo in Zukunft junge Familien und bis zu 7.500 Menschen leben werden, werden wir besprechen“, verrät Potocnik. Bürger sollen die Möglichkeit haben, sich selbst ein Bild von „diesem Horrorprojekt“ (Potocnik) zu machen.
Unterschriftensammlung
Um eine Volksbefragung über die geplante Ostautobahn zu ermöglichen, sammelt die Initiative „Kein Transit Linz“ derzeit Unterschriften. Bisher haben mehr als 3.000 Personen unterschrieben, weitere 3.100 sind noch nötig.
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