Das sind die Pläne für einen sicheren Schulstart im Herbst
WIEN/OÖ. Impfen, Testen, verstärkte Luftreinigung und ein neues Frühwarnsystem: Mit diesem Vierpunkte-Plan will Bildungsminister Heinz Faßmann ab Herbst den Präsenz-Unterricht in allen Schulstufen durchgehend sicherstellen. Geimpfte sollen zudem zusätzliche Privilegien erhalten.
„Gleich vorweg: Der Präsenzunterricht soll in allen Schulstufen und –typen durchgehend stattfinden, Schulschließungen will in der Regierung niemand mehr und am Allerwenigsten ich“, betonte Faßmann bei der Präsentation der Pläne am Mittwoch.
Testen hat weiter einen hohen Stellenwert
Beim Testen lautet das Motto im Herbst „Alles spült“: Schüler führen selbst durchgeführte PCR-Tests durch, auch der bewährte „Ninja-Pass“ lebt wieder auf, der zudem als Eintrittskarte für außerschulische Aktivitäten dient. Faßmann: „Mindestens einmal pro Woche wird ein gemeinschaftlicher PRC-Test in ganz Österreich stattfinden.“ Dabei wird bei geschlossenem Mund gespült, um keine Aerosole freizusetzen. Zudem werden regelmäßige Antigen-Tests als Ergänzung durchgeführt.
Zweiwöchige Sicherheitsphase
Der Schulstart erfolgt mit einer zweiwöchigen „Sicherheits-Phase“, in der verstärkt getestet wird. In dieser Phase tragen auch die Schüler einen Mund-Nasen-Schutz, außer am Platz in der Klasse selbst. Wie es nach dieser Phase genau weitergeht in Sachen Maskenpflicht, hängt von der weiteren Entwicklung ab.
Appell, sich impfen zu lassen
Hein Faßmann ist auch die Impfung ein großes Anliegen: „Das Impfen ist die beste Voraussetzung für einen stabilen Schulbetrieb. Je höher die Durchimpfung ist, desto sicherer kann der Schulbetrieb stattfinden.“ Derzeit haben 19 Prozent der 12- bis 15-Jährigen mindestens eine Impfdosis erhalten, 46 Prozent der 16-19-Jährigen (Stand 2. August). Geimpfte sollen auch Privilegien erhalten. „Man muss sich dann auch nicht mehr testen lassen, die Impfung wird auch im Ninja-Pass vermerkt.“
Kinder und Jugendliche haben für den Minister jetzt Vorrang. „Auch geimpfte Eltern sind so etwas wie ein Schutzschild für die Kleinsten.“
10 Millionen Euro für Luftreiniger
Luftreinigungsgeräte sollen verstärkt überall dort eingesetzt werden, wo das Lüften schwer oder nicht möglich ist bzw. in Musikzimmern, wo verstärkt Aerosole freigesetzt werden. Rund 10 Millionen Euro werden für diese Maßnahme zur Verfügung gestellt. „Die Luftreiniger sind aber sicher keine Dauerlösung. Sie ersetzen weder die Impfung, noch das Testen, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder das Lüften eines Klassenzimmers“, mahnt der Minister ein.
Abwasser-Analysen dienen zur Frühwarnung
Auch ein neues Frühwarn-System soll helfen: „Wir müssen nicht überall testen, aber dort, wo ein Risiko gegeben ist“, so der Bildungsminister zu den Hintergründen. Eine Abwasser-Analyse bei 116 Kläranlagen erreicht 75 Prozent der Schülerpopulation. Zudem wird es 300 ausgewählte Sentinel (Wächter)-Schulen geben, wo stichprobenartig mit PCR-Tests getestet wird.
Nicht zuletzt soll es auch Empfehlungen für den Elementarpädagogischen Bereich sollen künftig gemeinsam mit den zuständigen Ländern getätigt werden. „Wir machen alles, um unsere Kinder zu schützen“, schließt Faßmann.
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