Landwirtschaftliche Familienbetriebe kommen immer mehr unter Druck
OÖ. Seit Jahren kämpfen Klein- und Mittelbetriebe in der heimischen Landwirtschaft mit einem geringen Einkommen infolge niedriger Preise und hoher Kosten. Agar-Landesrat Max Hiegelsberger appelliert nun an die Konsumenten und alle Partner entlang der Wertschöpfungskette.
Angesichts weiterhin stagnierender Agrareinkommen weist Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger auf das aktuelle Grundproblem der Landwirtschaft hin: „Die seitens der Gesellschaft geforderte kleinstrukturierte Landwirtschaft - unsere Familienbetriebe - kommen angesichts der Preisentwicklung immer mehr unter Druck. Eine aktive Agrarpolitik und eine Stärkung des Direktabsatzes ermöglicht vielen Betrieben zumindest ein gleichbleibendes Einkommen auf mehrere Betriebsstandbeine verteilt. Klar ist aber, dass leistungsstarke Betriebe sich angesichts der Preisentwicklung und steigender Auflagen laufend vergrößern müssen, um das Einkommensniveau auch nur halten zu können. Wenn in der Werbung kleinbäuerliche Betriebe abgebildet werden, müssen auch Preise bezahlt werden, die diesen Betrieben ein Fortbestehen ermöglichen.“
Corona-Maßnahmen stabilisierte Einkommen der Bauern
Der heute präsentierte Auszug aus dem Grünen Bericht 2021 zeigt auf, dass die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung die Einkommen der Bauern im Jahr 2020 zumindest stabilisiert haben. Die generelle Entwicklung ist aber weiterhin stagnierend. Die einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe müssen für die notwendige Erhöhung ihrer Einkommen, die in anderen Branchen kontinuierlich durch die tariflichen Lohnverhandlungen geschieht, weiterhin ihre Produktion ausweiten.
„Eine faire Aufteilung entlang der Wertschöpfungskette ist langfristig für alle Partner das Beste“
Das Idealbild einer von Familienbetrieben geprägten Landwirtschaft kommt damit immer mehr an seine Grenzen: „Für die Strategie Zukunft Landwirtschaft 2030 haben wir uns intensiv damit beschäftigt, wie die Landwirtschaft in zehn Jahren aussehen soll. Der Wunsch der Menschen im Land ist klar: Die Höfe sollen auch in Zukunft eine Familie ernähren und von einer Familie bewirtschaftet werden können. Um diesen Zustand zu halten, müssen die Konsumenten sowie alle Partner entlang der Wertschöpfungskette, besonders auch der Lebensmitteleinzelhandel, ihren Teil dazu beitragen. Unsere hochqualitativen Lebensmittel haben zurecht ihren Preis und dürfen nicht in erster Linie als Lockartikel für die Werbung herangezogen werden. Eine faire Aufteilung entlang der Wertschöpfungskette ist langfristig für alle Partner das Beste“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
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