Studie zeigt die typische Neubauwohnung 2022: Klein, aber mit Balkon
OÖ. In Oberösterreich wird gebaut. Über 5.000 Wohnungen entstehen 2022 neu. Der Trend zu Balkon und Co ist ungebrochen, jedoch geht der Trend zu kleineren Wohnungen. Dies ist nicht zuletzt den steigenden Preisen geschuldet.
Im vergangenen Jahr wurde mit 5.900 neuen Wohneinheiten in Oberösterreich das höchste Bauvolumen erzielt, dieses Jahr werden rund 5.200 Fertigstellungen erwartet. „Für 2023 rechnen wir derzeit mit rund 2.700 geplanten Fertigstellungen“, erklärt Immobilienexperte und Exploreal-Geschäftsführer Matthias Grosse. Der Großteil der Neubauten entsteht rund um die Landeshauptstadt, dementsprechend stehen die Bezirke Linz-Stadt und Linz-Land an erster Stelle. Danach folgen Vöcklabruck und Gmunden.
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl werden die meisten Wohnungen in Wels-Stadt, Wels-Land sowie in Linz und Linz-Land errichtet. Mit 1,1 Wohnungen pro 100.000 Einwohnern wird in Rohrbach besonders wenig gebaut. „Das deckt sich aber auch mit der Bevölkerungsentwicklung.“ Die Bauentwicklung pendelt sich jetzt mit der Haushaltentwicklung ein. Für 2022 übersteigt das Angebot noch etwas die Haushaltsprognose, 2023 liegt das derzeit bekannte Angebot hingegen unter der Prognose.
Trend zu Balkon und Co ungebrochen
99 Prozent der Wohnungen und Häuser werden inzwischen mit Freiflächen gebaut. „Bei der letzten Erhebung waren es mit 97 Prozent nur unwesentlich weniger,“, so Alexander Bosak. Eine Verschiebung gab es allerdings: Es werden derzeit mehr Wohnungen mit Loggias und Balkonen gebaut, als es noch bei der letzten Studie der Fall war. Dafür gehen die Anteile von Terrassen und Gärten etwas zurück.
Kleinere Wohnungen
In der aktuellen Situation werden um sechs Prozent mehr ein bis zwei Zimmer-Wohnungen gebaut, während es genau um diesen Prozentsatz weniger vier Zimmer-Wohnungen gibt. „Dieser Prozentsatz scheint auf den ersten Blick nicht so viel, aber der Anteil an ein bis zwei Zimmer-Wohnungen im Angebot ist damit deutlich um 20 Prozent gestiegen“, erklärt Alexander Bosak, Gründer und Geschäftsführer Exploreal. „Diese Entwicklung ist natürlich der Verkleinerung der Wohnflächen und den Singlehaushalten geschuldet“, meint Mario Zoidl. Robert Oberleitner, Obmann der Landesgruppe OÖ des Verbands Gemeinnütziger Bauvereinigungen ergänzt: „Das ist auch ein Leistbarkeits-Thema.“
Preise steigen
So sind im Vergangenen Jahr die Kosten für Wohnraum deutlich gestiegen. „Die Grundkosten laufen davon, da gibt es enorme Preissteigerungen“, so Oberleitner. „Der zweite Punkt sind die Baukosten. Der Rohstoffpreis für Holz, Eisen, Styropor und so weiter ist massiv gestiegen.“
Der durchschnittliche Preis für eine Bauträgerwohnung, die aktuell im Angebot ist, liegt in Oberösterreich bei rund 296.000 Euro im Vergleich zu 403.500 € in Wien. Die durchschnittliche Wohnfläche ist in Oberösterreich mit circa 77 Quadratmeter um einiges höher als in Wien (circa 67 Quadratmeter). Ein Stellplatz kostet in Oberösterreich 19.000 Euro. „Eine Wohnung ist um circa 20.000 Euro teurer geworden“, so Zoidl.
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