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Ab Herbst: 600 Euro Prämie pro Monat für Auszubildende in der Pflege

Karin Seyringer, 05.08.2022 13:29

OÖ. Um mehr Menschen für eine Ausbildung im Pflegebereich zu interessieren, werden finanzielle Anreize gesetzt. Oberösterreich setzt die Ausbildungsprämie im Pflegebereich ab September um - 600 Euro pro Monat, kündigte das Land am Freitag an.

 (Foto: ake1150/stock.adobe.com)
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Wer eine Ausbildung in einem Pflegeberuf macht, erhält ab Herbst eine monatliche Ausbildungsprämie von 600 Euro. Die Prämie erhalten Berufsbilder in der Gesundheits- und Krankenpflege, in der Langzeitpflege sowie im Behindertenbereich.

Auch für Sozialbetreuungsberufe

Oberösterreich weitet dabei die Ausbildungsprämie des Bundes, die im Zuge der Pflegereform beschlossen wurde, außerdem auf weitere Berufsbilder aus, um Sozialbetreuungsberufe nicht schlechter zu stellen. Rund zwei Drittel der Belegschaft in der oö. Langzeitpflege sind in Sozialbetreuungsberufen tätig, die im Bundesgesetz nicht gänzlich berücksichtigt werden.

„Einstieg erleichtern“

„Damit setzen wir eine wichtige Maßnahme, um die Pflegelandschaft in Oberösterreich abzusichern und mehr Menschen für diese attraktiven und unglaublich schönen Berufe zu begeistern“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. Seine Stellvertreterin, Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander ergänzt: „Die Pflege kann ein unglaublich erfüllender Beruf sein. Wir möchten den Einstieg in dieses wichtige Berufsfeld erleichtern. Mit dem Ausbildungszuschuss schaffen wir einen Anreiz für Ein- und Umsteiger, eine Ausbildung im Gesundheitsbereich zu absolvieren.“

Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer: „Ein Blick auf die demografische Entwicklung zeigt klar: Die Altenpflege muss sich mehr als jede andere Branche um Nachwuchs bemühen. Insbesondere Personen, die sich erst später für die Pflege entscheiden und bereits finanzielle Verpflichtungen haben, stehen vor der Frage, ob sie sich das leisten können. Mit der Ausbildungsprämie wollen wir genau hier unterstützen. Darauf haben wir von Oberösterreich aus intensiv hingewirkt. Und die nächsten Maßnahmen haben wir im Fachkräftestrategieprozess bereits in Erarbeitung.“

Arbeitsgruppe

Die grunsätzlichen Fakten stehen fest, kleine Details werden aktuell noch in einer Arbeitsgruppe behandelt.

Fakten zur Prämie

  • Monatlich 600 Euro
  • Für die Jahre 2022 bis 2025 stellt das Land OÖ für den Ausbildungszuschuss 18,9 Millionen Euro zur Verfügung, weitere 37,7 Millionen Euro kommen vom Bund.
  • Die Finanzierung erfolgt grundsätzlich zu 2/3 durch den Bund und 1/3 durch die Länder. Davon ausgenommen sind die Sozialbetreuungsberufe, hier übernimmt das Land Oberösterreich abhängig von der Ausbildung bis zu 100 Prozent der Kosten.
  • Die Prämie kommt für alle, die in Ausbildung sind, nicht nur für jene, die eine Ausbildung starten. „Wer also im Herbst 2022 zum Beispiel in sein drittes Semester des Bachelorstudiums startet, kann die Prämie noch für die Semester 3, 4, 5 und 6 beziehen“, teilt das Sozialressort des Landes auf Nachfrage mit.

Wer die Prämie beantragen kann

Personen, die eine Ausbildung in folgenden Bereichen an einer oberösterreichischen Bildungseinrichtung absolvieren (und keine existenzsichernden Maßnahmen beziehen):

  • Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Bachelorstudium der Pflegewissenschaft
  • Pflegefachassistenz
  • Pflegeassistenz
  • Diplom- und Fachsozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Altenarbeit
  • Diplom- und Fachsozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Behindertenarbeit
  • Diplom- und Fachsozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Behindertenbegleitung

Wer eine Ausbildung in einem Pflegeberuf absolviert, kann die Prämie ab Herbst beanspruchen. Die Abwicklungsinfrastruktur muss sehr kurzfristig aufgebaut werden und daher wird der Zeitpunkt der Beantragung noch bekannt gegeben. Die Auszahlung erfolgt dann aber jedenfalls rückwirkend ab September 2022. Derzeit laufen die Vorarbeiten in den Abteilungen Soziales und Gesundheit. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus dem Gesundheits- und Sozialbereich wurde eingerichtet.

Prämie berücksichtigt auch Pflichtpraktika und Pflegeausbildungen an Landwirtschaftlichen Fachschulen

In der 5-jährigen Höheren Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP) an der Schule der Schwestern Oblatinnen in Linz werden seit September 2021 die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit denen der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Ausbildungszentrum des Kepler Universitätsklinikums unterrichtet und werden gleichzeitig zur Matura und zum Abschluss als Pflegefachassistentin bzw. Pflegefachassistent geführt. Für die im Rahmen dieser Ausbildung erforderlichen Pflichtpraktika gibt es ebenfalls 600 Euro monatlichen Ausbildungszuschuss. 

Auch Schülerinnen und Schüler der landwirtschaftlichen Fachschulen, die im vierten Jahr die Ausbildung zur Fachsozialbetreuung absolvieren, werden von der Prämie profitieren können.


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