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LINZ. Das Angebot an städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen in Linz ist gut ausgebaut, das bestätigt auch der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer Oberösterreich. Der Fachkräftemangel hingegen verschärft sich zunehmend, auch in der Betreuung der Kleinsten.

Nach der Ausbildung wechseln viele nicht in den Beruf als Kinderbetreuer. (Symbolfoto) (Foto: Erwin Wodicka)

In St. Margarethen musste ein Hort der Caritas schließen, nachdem für die Leitung keine Nachbesetzung gefunden werden konnte. Die Schließung des Horts bestätigt die Geschäftsführerin des Kita-Verbunds Linz, Margit Wiesinger. Der Kita-Verbung Linz ist für die kirchlichen Kinderbildungs- und - betreuungseinrichtungen in Linz zuständig. Die Lage spitze sich zu, viele würden nach der Ausbildung aufgrund der Jobrealität nicht in den Beruf wechseln. Wiesinger sieht das Problem vor allem bei Rahmenbedingungen wie etwa der Bezahlung oder der Gruppengröße.

Zu wenig Fachkräfte, Bedarf kann aber derzeit gedeckt werden

Es gäbe am Arbeitsmarkt zu wenige ausgebildete zu wenige ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen, bestätigt die Linzer Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ). Dennoch gelinge es bis dato, die Personalausstattung in den städtischen Kinderbildungseinrichtungen zu gewährleisten:„Auf Grund der seitens des Landes etablierten Ausnahmeregelung können geeignete Personen, auch wenn sie (noch) keine entsprechende Ausbildung als pädagogische Fachkräfte vorweisen können, an Stelle von Fachkräften eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil in Linz ist auch die hervorragende Zusammenarbeit aller Mitarbeitenden und das großflächige Netz an städtischen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen“, informiert Hörzing.

Neues Stiftungsmodell

Eine Maßnahme um dem Personalmangel entgegen zu wirken ist das neue Stiftungsmodell, gefördert von der Stadt Linz, dem Arbeitsmarktservice und dem Land Oberösterreich. Die 21 Teilnehmenden werden innerhalb von sechs Monaten zur Kindergartenassistenz ausgebildet, und schließen mit August den Kurs ab. Dann stehen sie den städtischen Einrichtungen als Kräfte zur Verfügung. Laut Stiftung erfreue sich der Kurs großer Beliebtheit, für den nächsten geplanten Kurs 2023 gäbe es bereits eine Warteliste.

Anreize schaffen

Hörzing schildert die aus ihrer Sicht wichtigsten Maßnahmen: „Zum einen müsste die Anzahl der Ausbildungsplätze erhöht werden und dafür Sorge getragen werden, dass die Absolventinnen und Absolventen auch tatsächlich in den Ausbildungsberuf einsteigen. Zum anderen fordere ich Ausbildungsoffensiven in ganz großem Stil vom Bund ein, es reichen einzelne individuelle Ausbildungsschwerpunkte bei weitem nicht aus. Darüber hinaus braucht es Anreize für Arbeitssuchende beziehungsweise Quereinsteigende durch eine finanziell abgesicherte Ausbildung. Dabei sehe ich die Bundesregierung – wie auch beim Pflegepersonal – gefordert, hier Schwerpunkte zu setzen“, so Hörzing abschließend.

Das deckt sich mit den Angaben von Margit Wiesinger, die sich eine Ausbildungsoffensive und eine bezahlte Ausbildung wünscht. Wiesinger sieht zudem die Senkung des Erzieher-Kinderschlüssels als einen wesentlichen Punkt, und schlägt ein Praxisjahr für Absolventen ohne verpflichtende Gruppenführung vor.

Guter Ausbau in Linz

Gut aufgestellt hingegen ist Linz wenn es um die Einrichtungen für Kinderbetreuung geht, und der Ausbau schreitet weiter voran. Laut Vizebürgermeisterin Hörzing sind für die Jahre 2022 und 2023 jeweils rund 10 Millionen Euro für den Ausbau respektive für Investitionen in Kinderbildungseinrichtungen und Schulen durch die Stadt Linz beziehungsweise die ILG Immobilien Linz vorgesehen.


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