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Elf Personen für besondere Verdienst um die Stadt Linz ausgezeichnet

Anna Fessler, 05.10.2022 11:14

LINZ. Bürgermeister Klaus Luger würdigte im Alten Rathaus als Zeichen der Anerkennung elf Persönlichkeiten für ihre besonderen Verdienste für die Stadt Linz.

Bei der Verleihung im Alten Rathaus: v.l. Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, Martin Sturm, Stadträtin Eva Schobesberger, Johannes-Maria Lex, Elisabeth Murhammer, Felix Dieckmann, Mia Carolina Akerblom, Pierre Mario Loizenbauer, Karl Kletzmaier, Kurt Rammerstorfer, Bürgermeister Klaus Luger, Fritz Mayrhofer, Jochen Berrens, Stadtrat Michael Raml, Josef Stockinger und Vizebürgermeister Martin Hajart. (Foto: Mathias Lauringer/soulspacestudios.at)

Das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Wirtschaft erhielt Karl Kletzmaier, der seit über 60 Jahren mit der Linzer Wirtschaft verbunden ist. Er begann als Lehrling bei der Vöest, und arbeitet später dort als Softwaretechniker sowie als einer der ersten „Programmierer“ mit Großrechnern. 1970 gründete er ein eigenes Unternehmen, das der Grundstein für die KEBA AG war. Kletzmaier leitete die KEBA AG als Vorstandsvorsitzender bis 2006 und ist seitdem deren Aufsichtsratsvorsitzender.

Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Wirtschaft an Jochen Berrens und Josef Stockinger

Jochen Berrens Weg führte ihn 2010 nach Linz zur Borealis Polyolefine Group. Dort setzte sich Berrens in verschiedenen Funktionen, zuletzt als Leiter des Public Affairs und Innovation Headquarters, mit großem Erfolg für Umsetzung und Weiterentwicklung innovativer Ideen ein, „Der Aufstieg von Borealis Polyolefine trägt vor allem die Handschrift von Jochen Berrens“.

Josef Stockinger, ehemaliger Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, war Direktor des Oberösterreichischen Bauernbundes und ÖVP-Klubobmann im oberösterreichischen Landtag sowie Landesrat für die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Veterinärwesen, Gemeinden, Feuerpolizei und Katastrophenschutz. 2010 wechselte er in die Chefetage der Oberösterreichischen Versicherung, unter seiner Leitung ist es gelungen, die Oberösterreichische Versicherung zum Marktführer in Oberösterreich zu machen.

Großes Ehrenzeichen für Verdienst um die Kultur an Kurt Rammerstorfer und Martin Sturm

Kurt Rammerstorfer war 41 Jahre in verschiedensten Funktionen für den ORF tätig. Mit der Auszeichnung wurde das Lebenswerk eines „Urgesteins“ der Öffentlichkeitsarbeit gewürdigt. Rammerstorfer wurde 1997 zum Chefredakteur des ORF Oberösterreich ernannt, von 2011 bis 2021 war er ORF-Landesintendant des Bundeslandes. Rammerstorfer habe die Entwicklung und das Leben in Linz stets aktuell begleitet und auf gesellschaftliche, kulturelle und politische Ereignisse in der oberösterreichischen Landeshauptstadt intensiv Bezug genommen.

Martin Sturms Wirken war und ist der Landeshauptstadt Linz eng verbunden. Gemeinsam mit Johann Lachinger und dem nunmehrigen Kulturdirektor Julius Stieber hatt Sturm die Dramaturgie für das Adalbert Stifter-Jahr 2005 über. Seit 1992 leitete er bis zum April dieses Jahres das Offenen Kulturhaus. In dieser Zeit war er für mehr als 100 Kunstprojekte, Themen Ausstellungen, Einzelpräsentationen und Symposien verantwortlich. Einen ausgezeichneten Ruf erwarb sich Sturm als Ausstellungskurator: Zu den bekanntesten Events zählte der „Höhenrausch“ und auch Linzer Kulturfestivals wie Crossing Europe, Nextcomic und Ars Electronica unterstützte Sturm aktiv.

Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Wissenschaft an Fritz Mayrhofer

Er gilt als Doyen und Mentor des Archivwesens der Stadt Linz. In 35 Arbeitsjahren in leitender Funktion trug Mayrhofer dazu bei, dass nicht nur wesentliche historische Erkenntnisse für Linz neu erforscht und wissenschaftlich aufgearbeitet werden konnten, er hat sich auch als Verfasser von mehr als 250 Beiträgen in Fachpublikationen inklusive zahlreicher eigener stadtgeschichtlicher Werke als Autor profiliert. Zu seinen wesentlichen Verdiensten zählten unter anderem die Aufarbeitung der Stadtgeschichte im Rahmen des Projekts „Nationalsozialismus in Linz“ und das von ihm gemeinsam mit Willibald Katzinger herausgegebene zweibändige Werk zur Stadtgeschichte im Jubiläumsjahr „500 Jahre Landeshauptstadt“ 1990. Auch nach seiner Pensionierung im Jahr 2004 stellte und stellt Mayrhofer sein Wissen unentgeltlich weiterhin der Stadt Linz zur Verfügung.

Humanitätsmedaille an Mia Carolina Akerblom, Heidemarie Lex-Nalis (posthum), Pierre Mario Loizenbauer und Elisabeth Murhammer

Vier Persönlichkeiten, Mia Carolina Akerblom, Heidemarie Lex-Nalis, Pierre Mario Loizenbauer und Eisabeth Murhammer wurden mit der Humanitätsmedaille der Stadt Linz geehrt. Heidemarie Lex-Nalis, die bereits verstorben ist, wurde in der Laudatio posthum gewürdigt.

Arbeit für Linz als Gemeinderätin und im Linzer Stadtparlament

Mia Carolina Akerblom setzte sich als Gemeinderätin der Stadt Linz als Mitglied der FPÖ-Fraktion für die Fort- und Weiterentwicklung der Stadt Linz im Stadtparlament ein. Während ihrer Zeit im Gemeinderat war sie Mitglied des Ausschusses für Sicherheit, Gesundheit und Städtekontakte sowie Ersatzmitglied im Liegenschafts- und Integrationsausschuss. Im Fokus ihrer Arbeit standen soziale Aspekte, die Sicherheit der Linzer Bevölkerung und Sucht- und Kriminalitätsprävention, aber auch Angelegenheiten der Gesundheit. Dem Linzer Stadtparlament gehörte sie von 2015 bis 2018 an.

Einsatz für die Elementarpädagogik

Heidemarie Lex-Nalis († 24. Februar 2018) war eine Humanistin und Pionierin im Bereich der Pädagogik. Die Ehrung durch die Stadt Linz reiht sich in die zahlreichen Auszeichnungen für ihr Lebenswerk ein. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik in Linz und ihren Aktivitäten bei den oberösterreichischen Kinderfreunden hat sich Lex-Nalis für eine Besserstellung der Elementarpädagogik in Österreich eingesetzt. Ein Projekt über Frauen im öffentlichen Raum, das sich mit der Sichtbarkeit von Frauen und ihren Leistungen in der Landeshauptstadt Linz einsetzt, ist eine der Errungenschaften von Lex-Nalis.

Engagement für Menschen mit Beeinträchtigung

Für seinen langjährigen Einsatz für Therapien für körperbeeinträchtigte Kinder, Jugendliche und Erwachsene erhielt Pierre Mario Loizenbauer die Auszeichnung. Er zählte zu den Gründern des „Mehrfach Therapeutischen Zentrums“ in Kleinmünchen. In dieser Einrichtung werden Menschen mit Beeinträchtigungen betreut und therapiert. Daneben engagierte er sich in weiteren sozialen Vereinen und sah im Vordergrund seines Schaffens immer den sozialen Anspruch und die Hilfe für die Menschen.

Leistungen zur Gleichstellung und gegen Diskriminierung von Frauen

Für ihre Leistungen zur Verbesserung der Selbstbestimmung und Mitbestimmung von und für Frauen wurde Elisabeth Murhammer geehrt. Die Fachärztin für Physikalische Medizin und Rehabilitation sowie für Geriatrie hat seit Mitte der 1990er Jahre maßgeblich im Vorstand des Autonomen Frauenzentrums Linz mitgewirkt. Sie hat im Sinne des demokratischen Diskurses feministische Positionen vertreten und war als Mitherausgeberin der „Linzer Stadtführerin“, der sich mit frauengeschichtlichen Stadtrundgängen befasst, sowie als Aktivistin von „Feminismus & Krawall“ aktiv. Besonders für die Beseitigung von Ungleichstellung und gegen die Diskriminierung von Frauen setzte sie sich aktiv ein.

Kulturmedaille für Felix Dieckmann

Geboren in Lüdenscheid in Deutschland, machte Dieckmann Linz zu seinem Lebensmittelpunkt. Insgesamt wirkte er etwa vier Jahrzehnte in Linz und setzte im Bereich der Opernregie und der Bildenden Kunst bedeutende Akzente. Dieckmann hat mehr als 40 Werke des Musiktheaters, unter anderem am Landestheater Linz inszeniert. Darüber hinaus engagierte sich Dieckmann als bildender Künstler. Davon zeugen mehr als 60 Einzelausstellungen sowie 20 Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Durch sein umfassendes Schaffen und seine internationalen Kontakte ist er zu einem Kulturbotschafter für die Stadt Linz in der ganzen Welt geworden.


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