Drohender Verkehrs-Kollaps: Linzer Vize-Stadtchef will beim Wohnbau in Ebelsberg auf die Bremse treten
LINZ. Mit deutlichen Worten ließ der Linzer Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Martin Hajart (ÖVP) am Montag aufhorchen: Die Pläne für die rund 3.000 Wohnungen im neuen Stadtteil „Sommerfeld Ebelsberg“ müssten demnach notfalls zurück an den Start, zuerst müsse ein taugliches Verkehrskonzept für den Stadtteil stehen. Hajart: „Die Verkehrszahlen sprengen dort schon jetzt alle Grenzen.“
Die Argumentation des Linzer Verkehrsreferenten: „Die Bebauung soll nicht zum Leidwesen der angestammten Bevölkerung erfolgen. Sowohl die B1 als auch der Mona Lisa Tunnel sind bereits jetzt am bzw. schon über dem Limit, die Verkehrszahlen sprengen dort jetzt schon alle Grenzen.“
27.500 Fahrzeuge fahren täglich durch den Mona Lisa-Tunnel
Die aktuellen Zahlen: Rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag sind auf der B1 unterwegs, durch den Mona Lisa-Tunnel fahren täglich 27.000 Fahrzeuge. „Wenn die Wohnbauvorhaben so realisiert werden, kommen täglich rund 19.500 Fahrzeuge dazu, das geht sich sicher nicht aus“, so Hajart.
Hajart will auf ein „Speed Kills“ bei den Planungen verzichten, notfalls müssen die Pläne zurück an den Start: „Verschärfend kommt im Linzer Süden auch noch dazu, dass sich der viergleisige Ausbau der Westbahnstrecke von 2030 auf 2032 verschoben hat. Damit ist der Worst-Case-Fall eingetreten.“
3.000 Wohnungen geplant
Die Kasernen-Gebäude der ehemaligen Hiller-Kaserne in Ebelsberg werden saniert auf den dahinterliegenden Sommergründen wird neu gebaut. Insgesamt sind für den neuen Stadtteil „Sommerfeld Ebelsberg“ rund 3.000 Wohnungen geplant.
Mona Lisa-Tunnel heuer für drei Monate gesperrt
Eine frühe Belastungsprobe für den Linzer Süden wird die Sperre des Mona Lisa-Tunnels bedeuten: Von Juni bis zum Schulstart im September werden die unaufschiebbaren Sanierungsarbeiten dauern, ein Begleit-Verkehrspaket wird derzeit erstellt und soll etwa den Bus- oder einspurigen Verkehr auf Begleitstraßen ermöglichen. „Wer Öffis oder einspurig unterwegs ist, soll nicht im Stau stehen“, so Martin Hajart.
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