Linzer Stadtbahn: Probesitzen in den TramTrain-Fahrzeugen
LINZ/KARLSRUHE. „Bitte einsteigen“ heißt es dieser Tage im baden-württembergischen Karlsruhe. Dort steht derzeit ein 22 Meter langes 1:1-Modell eines Halbzuges der neuen TramTrain-Fahrzeuge zum Testen, Fühlen und Probesitzen bereit. Die Fahrzeuge werden auf der geplanten neuen Linzer Stadtbahn eingesetzt. Landesrat Günter Steinkellner (FPÖ) und Schiene OÖ-Geschäftsführer Herbert Kubasta waren vor Ort.
In den Hallen der Karlsruher Verkehrsbetriebe, dem Konsortialführer des TramTrain-Fahrzeugbeschaffungsprojektes, an dem auch Oberösterreich beteiligt ist, steht derzeit das 1:1 Modell der neuen TramTrain-Fahrzeuge zur Besichtigung bereit. Diese werden zukünftig auch auf den geplanten beiden neuen S-Bahnlinien des Regional-Stadtbahnprojektes Linz unterwegs sein. Unter dem Motto „Testen, Fühlen, Probesitzen“ war eine Delegation des Landes OÖ mit Infrastruktur-Landesrat Günter Steinkellner sowie Schiene OÖ Geschäftsführer Herbert Kubasta in Karlsruhe.
Entwicklung läuft
Im Modell sind der bereits optimierte Fahrerstand, die Sitzbereiche, der Multifunktionsbereich für die barrierefreie Abstellung von Kinderwagen und Rollstühlen, Haltestangen, Displays und Türöffner originalgetreu nachgebildet. Anhand des Modells konnte die Delegation Eindrücke des vorgesehenen Konstruktions- und Raumkonzeptes einholen. Die Rückmeldungen fließen direkt in die Entwicklung der neuen Schienenfahrzeuggeneration ein.
Eisenbahn und Straßenbahn zugleich
Beim TramTrain-Konzept werden Fahrzeuge eingesetzt, die zugleich Eisenbahn und Straßenbahn sind und somit umsteigefreie Verbindungen aus der Region direkt in die Innenstädte ermöglichen. Die Partner haben im Rahmen des Projekts mit dem Hersteller Stadler-Rail zusammen ein Standardeisenbahnfahrzeug entwickelt. Aus diesem werden für die teilnehmenden Regionen sechs individuelle Fahrzeugvarianten abgeleitet.
„Viele Vorteile“
Sechs Regionen verteilt auf Deutschland und Österreich nehmen an dem gemeinsamen Fahrzeugbeschaffungsprojekt teil. „Die aktive Rolle des Landes OÖ am gemeinsamen Beschaffungsprojekt bringt zahlreiche Vorteile“, so Landesrat Steinkellner. Die Beschaffungs- und Erhaltungskosten würden reduziert werden, die Partner würden auch vom jeweiligen Fachwissen der anderen profitieren. „Es wurde ein gemeinsamer Fahrzeugstandard geschaffen, der es aber auch ermöglicht, auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Regionen einzugehen. Profiteure sind schlussendlich nicht nur die Verkehrsunternehmen und Länder. Besonders die Bevölkerung, die Pendler und Schüler können sich auf hochmoderne, barrierefreie und komfortable Fahrzeuge freuen, die den Bedürfnissen des Öffentlichen Verkehrs in Oberösterreich gerecht werden“, freut sich der Infrastruktur- und Mobilitäts-Landesrat.
„Für das TramTrain-Fahrzeugbeschaffungsprojekt war ein grenzüberschreitender Kraftakt aller Partner erforderlich. Die dadurch erreichten hohen Stückzahlen, das hohe Ausmaß an Standardisierung und die lange Verfügbarkeit bringen allen Beteiligten Kostenvorteile und den Zugang zur modernsten Generation von Mehrsystemnahverkehrstriebwagen in Europa. Durch die Präsentation des Mockups wird dieses Projekt erstmals greifbar, und wir kommen dem Einsatz der Fahrzeuge in Oberösterreich dadurch wieder einen spürbaren Schritt näher“, freut sich auch Herbert Kubasta.
Erste Tram-Train-Fahrzeuge ab 2026 unterwegs
Ab 2026 werden die ersten Tram-Train-Fahrzeuge an die Schiene OÖ ausgeliefert und auf der Linzer Lokalbahn zum Einsatz kommen. Insgesamt werden bis 2030 20 solcher Fahrzeuge eingesetzt. Mit einer Option auf weitere 50 Fahrzeuge hat sich das Land OÖ den Fuhrpark für das aktuell in Planung befindliche Regional-Stadtbahnprojekt Linz gesichert, bei dem dieselben Fahrzeuge zum Einsatz vorgesehen sind.
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