
LINZ. In Linz erhalten alle Hortkinder der dritten und vierten Schulstufe Zugang zu digitaler Bildung. Die Stadt setzt das erfolgreiche Pilotprojekt „Cody21“ fort.
Seit Jänner 2022 gibt es das Projekt in Linz, das die Stadt nun in Zusammenarbeit mit der Programmierschule acodemy und der Raiffeisenlandesbank OÖ fortführt. Die Linzer Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren erhalten im Zuge des cody21-Projekts eine Digitale Grundbildung zu Themen der Informationstechnologie und der Medienbildung.
„Am liebsten mag ich den Cody Opa“
Das Programm ist für eine einfache Abwicklung in den Horten konzipiert. Pädagogen können die digitalen Stunden mit einem Klick auf ein Video in der Mediathek starten. Die Moderatoren Isabella und Alex sowie die animierte Roboterfamilie cody übernehmen dann die Erklärungen. Sie erzählen, was in der digitalen Welt alles passieren kann, und sprechen mit den Kindern über Nachhaltigkeit, Berufe, Chancen und auch mögliche Fehler in einer digitalen Umgebung.
Die Kinder erarbeiten die Lösungen zu den Aufgaben auf Papier oder durch Bewegungsspiele. „Was mir wirklich gut gefällt ist, wir machen nichts mit Computern, aber wir lernen über Computer“, sagt die neunjährige Melissa. Der achtjährige Max liebt die Protagonisten der Serie: „Isabella und Alex sind sehr cool. Und die Codys sind so lustig. Am liebsten mag ich den Cody Opa.“
„Hoher Aufholbedarf in der Digitalisierung“
Bürgermeister Klaus Luger sieht im Programm eine wichtige Vorbereitung auf das Schulfach Digitale Bildung. Die Einführung des Schulfachs in der AHS-Unterstufe und Mittelschule sei erfreulich. „Besonders die vergangenen beiden Jahre zeigten uns, wie hoch unser Aufholungsbedarf in der Digitalisierung ist. Deshalb ist es umso wichtiger, digital-technische Kompetenzen bereits unseren Jüngsten zu vermitteln“, sagt Luger über das Projekt cody21.
„Großartiges Feedback“
„Wir freuen uns sehr über das großartige Feedback“, so acodemy- Geschäftsführerin Anna Relle. Die Kinder und Pädagogen würden das Angebot sehr schätzen. „Gleich am Anfang des neuen Schuljahres bekamen wir die Fragen, ob das Projekt weiterlaufen kann. Es macht uns – und, was noch wichtiger ist, die Kinder und Pädagogen – sehr glücklich, dass cody21 in diesem Schuljahr weitere Linzer Kinder für digitale Themen begeistern kann“, sagt Relle.
„An der Zeit“
Es sei an der Zeit, dass Kinder im Volksschulalter auch in Österreich erste Grundlagen der Informatik und Medienkenntnisse erlangen würden, sagt acodemy- Geschäftsführerin Elisabeth Weißenböck, und weiter: „Das Verständnis für digitale Themen ist mit dem Verstehen des ein mal eins vergleichbar. Als Oberösterreicherin bin ich stolz, dass die Stadt Linz als erste österreichische Stadt breite Digitale Grundbildung umsetzen kann.“
IT-Kenntnisse in der Berufswelt nicht mehr wegzudenken
Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist Sponsor des Projekts. Generaldirektor Heinrich Schaller meint: „Spätestens mit den Herausforderungen des Home-Schoolings wurde ersichtlich, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler über ausreichend digitale Kompetenz verfügen. Daher ist es uns ein Anliegen, auch weiterhin das Projekt an Linzer Horten zu unterstützen.“ Damit werde auch ideal auf die Berufswelt vorbereitet, „in der IT-Kenntnisse nicht mehr wegzudenken sind“, sagt Schaller.