Feedback an Linzer Stadtverwaltung: Achtlos weggeworfener Müll bleibt Aufreger-Thema
LINZ. Die Linzer gaben der Stadtverwaltung letztes Jahr 6.900 Mal eine direkte Rückmeldung, zwei Drittel taten dies digital über die Plattform „Schau auf Linz“. Das große Aufreger-Thema war achtlos weggeworfener Müll. Bei externer Zuständigkeit betrafen die meisten Beschwerden störend abgestellte E-Scooter.
Im Jahr 2022 gingen beim Bürger-Service der Stadt Linz insgesamt 6.900 Meldungen mit Feedback zur Stadtverwaltung ein. Zwei von drei Meldungen wurden über die digitale App und über die Plattform „Schau auf Linz“ eingebracht. Mehr als die Hälfte der Anliegen (52 Prozent) konnten positiv im Sinne der Antragsteller erledigt werden, in 47 Prozent der Fälle war die Stadt nicht zuständig oder eine Umsetzung nicht möglich.
Künftig sollen Fragen innerhalb eines Tages beantwortet werden
Neu ist, dass dieses Jahr ein Ticketsystem etabliert wird, das sämtliche Anfragen und Beschwerden erfasst, bei Bedarf weiterleitet und die Erledigung nachvollziehbar macht. „Ferner werden Servicelevels etabliert, wonach Fragen oder Beschwerden binnen 24 Stunden bzw. 48 Stunden eine fundierte Antwort bzw. Erledigung erhalten müssen“, erklärt Magistratsdirektorin Ulrike Huemer.
Müll bleibt weiterhin Aufreger-Thema
Am häufigsten (1.063 Fälle) meldeten sich Linzer aufgrund von achtlos weggeworfenem Müll, illegalem Sperrmüll und ähnlichen Müllablagerungs-Themen. An zweiter Stelle folgten Meldungen zum Thema Grünschnitt (451 Meldungen), dicht gefolgt von „sonstigen Verkehrsmaßnahmen“ (448) und verschmutzten Verkehrsflächen (433).
Take-Away-Boom und mangelndes Bewusstsein als Ursache
Bürgermeister Klaus Luger sieht für die zunehmende Müll-Problematik zwei Dinge verantwortlich. Zum einen sprach er von einer „unsolidarischen Einstellung zu öffentlichem Eigentum und öffentlichem Raum“, zum anderen verursache der Take-Away-Boom schlicht mehr Müll. Zur Lösung des Problems müsse man daher auf zwei Ebenen ansetzen: In der Bevölkerung soll für das Thema Bewusstsein geschaffen werden und Müllbehälter angepasst werden. Diese seien für die Art der derzeit verwendeten Verpackungen nicht mehr zeitgemäß, der zuständige Geschäftsbereich müsse sich über die Art der Behältnisse und die Entleerungs-Intervalle Gedanken machen.
Meisten Beschwerden betreffen Innere Stadt, Verkehr ist in allen Bezirken Thema
Die meisten Beschwerden und Anregungen betreffen die Innere Stadt, danach folgt Urfahr und Bulgariplatz. In den genannten Bezirken spielte die Müll-Thematik eine größere Rolle, ein Hauptthema in allen Bezirken ist der Verkehr – überwiegend gab es dazu Anregungen und Schadensmeldungen. In statistischen Bezirke mit hohem Grünanteil, wie Urfahr, Froschberg, St. Magdalena und Pöstlingberg hatten Anliegen zum Grünschnitt eine höhere Relevanz. Die Erledigungsquote war bei konkreten Anliegen wie notwendigen Reparaturen am höchsten. So wurden defekte Straßen- oder Außenbeleuchtungen in 93 Prozent der Fälle umgehend erledigt. Bei defekten Ampeln waren es 86 Prozent.
Externe Zuständigkeit: störend abgestellte E-Scooter am häufigsten gemeldet
Bürger-Anliegen werden an die zuständigen Fachabteilungen weitergeleitet, am häufigsten wurde der Bereich „Stadtgrün und Straßenbetreuung“ kontaktiert. In mehr als 2.800 Fällen waren externe Ansprechpartner zuständig, am häufigsten wurde der Ordnungsdienst kontaktiert. Thematisch betrafen die meisten Beschwerden (502 Meldungen) störend abgestellte E-Scooter, diese wurden an die jeweiligen Betreiberfirmen weitergeleitet.
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