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"Linz muss Radstadt werden": Diese Radfahrprojekte werden in Linz heuer umgesetzt

Anna Fessler, 17.03.2023 15:55

LINZ. Die Stadt Linz entwickelt eine Fahrradstrategie nach Vorbild erfolgreicher Radstädte wie Salzburg. Diese soll in den kommenden Jahren umgesetzt werden, mehrere Projekte sind bereits gestartet oder werden dieses Jahr umgesetzt.

"Linz muss Radstadt werden", sagt der Linzer Verkehrsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart. (Foto: Radlobby)

Der Linzer Verkehrsreferent Vizebürgermeister Hajart meint: „Die Forcierung des Fahrrades als alltagstaugliches Verkehrsmittel ist auch entscheidend für den Erfolg der Stadt Linz als Wirtschaftsstandort“. Denn für die städtische Entwicklung seien auch Faktoren wie eine hohe innerstädtische Aufenthaltsqualität entscheidend. „Während jahrelang in Linz dem motorisierten Verkehr der Vorzug gegeben wurde, braucht es jetzt als Gegengewicht einen Schwerpunkt für die nachhaltige Mobilität – Öffentlicher Verkehr, zu Fuß gehen und das Radfahren.“, sagt Hajart.

Strategie soll im Herbst 2023 fertig sein

Die Strategie soll neben dem Ausbau der Radinfrastruktur auch Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und zur Förderung des Radfahrens enthalten. Ein erster Entwurf soll den Fraktionen im Sommer präsentiert werden, fertig sein soll die Radstrategie im Herbst 2023. Hajart möchte dabei auch eine Gegenüberstellung der Ressourcen, die vergleichbare Städte für die Radinfrastruktur bereitstellen. „Denn eines muss uns klar sein, sowohl die bereitgestellten Geldmittel als auch das Personal in der Mobilitätsplanung, der Vergabe bzw. am Bau sind maßgeblich, wie und wie schnell wir die Mobilitätswende vorantreiben können“, so der Verkehrsreferent.

Stadt Linz investiert dieses Jahr 800.000 Euro in Geh- und Radwegprojekte

Dieses Jahr werden ein Dutzend Geh- und Radwegprojekte gestartet. Im laufenden Jahr gibt die Stadt Linz dafür etwa 800.000 Euro aus. Die Projekte werden nach Kosten-Nutzen-Verhältnis priorisiert. Ein zentrales Projekt ist die Schaffung einer durchgängigen Radwegverbindung vom Landhaus zum Hauptbahnhof. Ein Schlüsselprojekt dabei ist der Lückenschluss zwischen Herrenstraße und Stockhofstraße. Sobald dieses abgeschlossen ist, soll die weitere Erschließung zum Bahnhof erfolgen.

Klimaachse Ost-West und weitere Radwege

Ein weiteres Projekt ist die Klimaachse Ost-West. Hier wird die Lederergasse einen baulich getrennten Zwei-Richtungsradweg erhalten, der das Linzer Zentrum mit dem Osten der Stadt verbindet. Der erste Bauabschnitt verläuft zwischen Kaisergasse und Honauerstraße und kostet 350.000 Euro, der Baubeginn dafür wird für diesen Sommer anvisiert. Mit dem zweiten Abschnitt zwischen Honauer- und Petzoldstraße soll 2024 gestartet werden.

Entlang der ENI-Tankstelle auf der unteren Donaulände und der Tabakfabrik wird ein kombinierter Geh- und Radweg geschaffen. Auf der anderen Seite der Donau wird der Radweg entlang des SV Urfahr-Platzes zwischen Urfahrmarktgelände und dem ehemaligen Montageplatz der Eisenbahnbrücke verbreitert und besser ausgeleuchtet. Die Kosten dafür belaufen sich auf 104.000 Euro, die Bauarbeiten sollen in Kürze starten.

Florianerbahn-Radweg und Verbindung Nibelungenbrücke nach Margarethen

Bereits angelaufen sind die Arbeiten für einen Radweg entlang der ehemaligen Florianerbahn-Trasse. Die Stadt Linz und das Land Oberösterreich tragen gemeinsam die Kosten von 750.000 Euro. Im Stadtteil Neue Heimat startet dieses Jahr ein großes Radwegeprojekt am Bäckermühlweg, zwischen Salzburger Straße und im Breitland, für das 350.000 Euro veranschlagt sind. An der Landwiedstraße wird ein Radweg zwischen Stechergasse und Meggauerstraße für 250.000 Euro errichtet.

Ein kombinierter Geh- und Radweg soll zwischen Willingerstraße und Wiener Straße entstehen. Ein großes Vorhaben im kommenden Jahr 2024 ist die Radwegverbindung von der Nibelungenbrücke bis nach Margarethen. Dieses Jahr sollen die Gründeinlösen erfolgen, damit die Baumaßnahmen im nächsten Jahr realisiert werden können.

Radverleihsystem wird ausgebaut

Neben dem Ausbau des Radwegenetzes soll auch das City Bike - Radverleihsystem ausgebaut werden. Geplant sind zehn neue Standorte im Linzer Osten und vor allem im Kaplanhof- und Hafenviertel. „Vor allem durch den Ausbau der Tabakfabrik, das Projekt Quadrill, die Startups in der Digitalen Meile und die Realisierung des „Hafentors“ sowie des Freizeitbereichs auf dem Dach der Linz AG-Kühlhalle sind gute Voraussetzungen dafür gegeben, dass die City Bike-Verleihstationen im Linzer Osten künftig gut angenommen werden“, sagt Hajart.

Vorschläge erwünscht: Rechtsabbiegen bei Rot und Abstellplätze für Räder werden erweitert

Auch das Rechtsabbiegen bei Rot für Radfahrer soll erweitert werden, derzeit ist das an 12 Kreuzungen im Stadtgebiet möglich. Die Eignung weiterer Kreuzungen wird geprüft, Linzer können dazu auch Vorschläge an fahrrad@mag.linz.at einreichen. Weiters werden die derzeit 14.000 Radabstellplätze in Linz erweitert: pro Jahr will die Stadt bis zu 150 neue Fahrradständer installieren.

Auch hier können alle Linzer Bürger Vorschläge für Standorte an die genannte E-Mail-Adresse unterbreiten. Für 2023 sind zusätzliche Standorte in der Fabrikstraße 10 (Musikschule), der Holzstraße 46, in der Schillerstraße 25, am Hessenplatz 8, am Parkplatz Urnenhain, in der Domgasse 6 und in der Marienstraße angedacht.


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