
LINZ. Die Unternehmensgruppe der Stadt Linz (UGL) ist mit 18 Tochterunternehmen und fast 9000 Mitarbeitern das größte Unternehmens-Netzwerk in öffentlichem Eigentum in Linz. Nun liegt die Konzernbilanz für 2021 vor: diese weist ein Volumen von 6,2 Milliarden aus, mit rund 384 Millionen Euro ist die UGL nach der voestalpine der zweitgrößte Investor in Linz. Laut Bürgermeister Klaus Luger wird die Investitionssumme in den kommenden Jahren noch weiter steigen.
Die Stadt Linz erstellt seit 2007 einen freiwilligen Konzernabschluss für ihre Unternehmensgruppe UGL mit Stichtag 31. Dezember. Die jüngste Konzernbilanz für 2021 weist ein Volumen von 6,2 Milliarden Euro aus. Die Eigenmittelquote bleibt mit 37 Prozent stabil.
„Unternehmensgruppe der Stadt Linz ist gut aufgestellt“
„Die Unternehmensgruppe Stadt Linz ist objektiv sehr gut aufgestellt. Sie leistete durch ihre enormen Investitionen einen bedeutenden Beitrag zur Festigung des Wirtschaftsstandorts Linz, besonders im zweiten Jahr der schwierigen Corona-Zeit. Diese Stabilität und Vielseitigkeit zeichnet gleichzeitig die Garantiefunktion für eine verlässliche Ver- und Entsorgung mit fairen Preisen“, sagt Bürgermeister Klaus Luger. Das zeige sich etwa daran, dass die Region gut durch den Winter gekommen sei, weil die Linz AG ihre Gasspeicher rechtzeitig füllen habe können.
Steigerung der Investitionen
2021 wurden 60 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor bereitgestellt, um die Wirtschaft nach der Covid-Pandemie wieder anzukurbeln. Das habe mit dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenzahlen niedriger ausfallen als vor der Pandemie. Mit 153 Millionen Euro wurde ein großer Teil in Projekte der Linz AG investiert, etwa in die Sicherung der Stromversorgung in der Region Linz, in das Projekt „Neuland“ im Hafenviertel sowie in das neue Netzgebäude an der Wiener Straße. Im Rahmen des Kommunalen Investitionsgesetzes wurden zudem 52 Millionen Euro an Ausgaben zur Hälfte vom Bund gefördert. Der für Linz vorgegebene Investitionsrahmen sei damit zur Gänze ausgeschöpft worden, so Luger.
Energiewende: weiterer Anstieg der Investitionssummen erwartet
Für die Bilanz des Jahres 2022 und auch für die kommenden Jahre erwartet sich der Bürgermeister einen weiteren Anstieg der Investitionssummen. Vor allem der Umstieg auf erneuerbare Energien werde künftig massive Investitionen erfordern, wie auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Netze. Das Tempo werde die Zinslandschaft vorgeben.
Eigenkapital stieg um 2,5 Prozent
Das Eigenkapital erhöhte sich im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 47 Millionen Euro auf 1,96 Milliarden Euro, was ein Plus von 2,5 Prozent bedeutet. Dies sei gerade im Hinblick auf die gleichzeitige Pandemie ein erfreuliches Ergebnis, so Luger. Die Rückstellungen erhöhten sich um 1,3 Prozent auf rund 816 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten lagen bei 2,95 Milliarden Euro, was einer Erhöhung von über 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dem gegenüber stehen Sachanlagevermögen in Höhe von 5,3 Milliarden Euro. Das Anlagevermögen wurde zu 95,2 Prozent durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital finanziert.
Die fiktive Schuldentilgungsdauer betrug 19,6 Jahre, was bedeutet, dass die Nettoschulden bei unveränderter Ertragskraft in diesem Zeitraum getilgt werden könnten. Die Anlagenintensität ist mit 91 Prozent weiterhin stabil.
Fokus 2021 lag auf Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Fokus heute liegt auf Fachkräftemangel
Die Zahl der Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt 7901 Personen im Jahr 2021, davon waren 7215 als Vollzeitkräfte beschäftigt. Den größten Zuwachs an Vollzeitäquivalenten zählte die Stadt Linz, gefolgt von der Linz AG. Während 2021 der Fokus noch auf dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit lag, gelte das Hauptaugenmerk nun der Bekämpfung des Fachkräftemangels.