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Salzstadel-Abriss: Gestaltungsbeirat erteilt Hotelentwurf Absage

Anna Fessler, 25.04.2023 12:13

LINZ. Keine Zustimmung gab es am Montag für das Hotelprojekt am Standort des Salzstadels. Das Gremium empfahl stattdessen ein qualitätssicherndes Wettbewerbsverfahren. Die Stadt Linz und die Ziviltechnikerkammer solle dabei als Partner auftreten, so der Rat der Experten.

Der Salzstadl, unterhalb des Schlossmuseums und neben dem Salzamt, soll einem Hotelneubau weichen. Dem Entwurf dafür erteilte der Gestaltungsbeirat am Montag Abend eine Absage. (Foto: Volker Weihbold)

„Der Standort ist höchst sensibel. Es handelt sich hier de facto um einen Teil des Linzer Postkartenmotivs und erfordert einen entsprechend guten Entwurf für eine hochwertige Verbauung”, sagt Planungsstadtrat Dietmar Prammer.

Der Bauwerber, Teil der Realgruppe Immobilien, sieht einen Abbruch des historischen, aber nicht denkmalgeschützten, Salzstadels und einen Hotelneubau vor. Der eingereichte Entwurf der Stögmüller Architekten ZT GmbH wurde vom Gestaltungsbeirat klar abgelehnt. Die städtebaulichen Vorgaben hätten darin keine Berücksichtigung gefunden, für weitere Planungen stehe man natürlich bereit, so Prammer.

Die städtebaulichen Vorgaben für den Standort

Diesen Vorgaben zufolge spielen Höhe, Verkehr und das Ortsbild eine große Rolle. Die künftige Gebäudehöhe muss sich demnach an den bestehenden Gebäuden entlang der Oberen Donaulände und dem Schlossmuseum orientieren. Die neue Struktur darf den First des danebengelegenen Salzamtes nicht überragen. Auch die Anbindung zum Treppelweg entlang der Donau und der Stiegenaufgang zur Aussichtsplattform sollen laut städtebaulichen Vorgaben bei einem Entwurf mitbedacht werden. Weiters muss der Verkehr berücksichtigt werden, für Kfz-Stellplätze darf nur die nötige Anzahl für die Nutzung auf der Liegenschaft in einer Tiefgarage errichtet werden.

Grüner Stadtplanungssprecher spricht sich ebenfalls für Gestaltungswettbewerb aus

Der Stadtplanungssprecher der Grünen Linz, Markus Rabengruber, begrüßt die Entscheidung des Beirats. Grundsätzlich sei ein Hotel am Standort vorstellbar, „dem präsentierten Entwurf hat es aber in verschiedenen Punkten an Qualität gemangelt.“, sagt Rabengruber. Er spricht sich ebenfalls für einen gestalterischen Wettbewerb aus: „Aufgrund der baulichen Gegebenheiten herrscht hier ein besonders großes öffentliches Interesse, das unbedingt gewahrt werden muss. Die Projektwerber sind deshalb gut beraten, der Empfehlung des Gestaltungsbeirates für einen Wettbewerb zu folgen. Der Standort ist jedenfalls zu wichtig und zu sensibel als dass die Entscheidung, was hier in Zukunft passiert, Einzelnen überlassen werden soll“, so Rabengruber.

Gemeinderat Potocnik: Entwurf sei Symptom für stadtplanerisches Vakuum im Bereich

Gemeinderat Lorenz Potocnik (LinzPlus) meint, die Entscheidung des Beirats sei absehbar gewesen. Schließlich sei der Bauplatz einzigartig und sehr wichtig für Linz. Er kritisiert, dass bis dato keine städtische Vorstellung für den Bereich vom Römerbergtunnel bis zur Nibelungenbrücke, der Altstadt und dem Schloss entwickelt worden sei. Der Entwurf sei ein Symptom für dieses „stadtplanerische Vakuum“.

Projekt in der Mengerstraße wurde zur Einreichung freigegeben

Ebenfalls vom Gestaltungsbeirat besprochen wurden am Montag das neu eingereichte Wohnbauprojekt der FIS Real Estate Gmbh in der Mengerstraße. Das Gremium lobte die Gestaltung durch Kaufmann Haas & Partner ZT KG aus Linz, das Projekt wurde zur Einreichung freigegeben. Um den Standort Mengerstraße gab es in der Vergangenheit Diskussionen: dem Projekt voraus ging eine umstrittene Umwidmung von Grünland in Bauland, die auch im Gemeinderat hitzig diskutiert wurde.

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