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Scharfe Kritik nach Veranstaltung des umstrittenen Vereins "Avrasya" in Linzer Schule

Online Redaktion, 25.04.2023 13:35

LINZ. Der – vorsichtig ausgedrückt – umstrittene, migrantische Verein „Avrasya“ hat in der Linzer Goetheschule eine Veranstaltung abgehalten. Die Linzer Volkspartei, die Grünen Linz und die Linzer FPÖ äußerten scharfe Kritik am Umstand, dass der Verein mit Nähe zur rechtsextremen türkischen Bewegung „Graue Wölfe“ in städtischen Räumlichkeiten ein Treffen abhalten durfte.

Der Verein "Avrasya", dem eine Nähe zu den rechtsextremen "Grauen Wölfen" nachgesagt wird, hielt eine Veranstaltung in einer Linzer Schule ab. (Foto: bermuda cat/stock.adobe.com)

Bereits im Jahr 2016 sorgte der Verein „Avrasya“ für Turbulenzen innerhalb der SPÖ: Bürgermeister Klaus Luger stand immer wieder für seine Haltung gegenüber dem Verein in der Kritik, der in Oberösterreich als harmloser Sport- und Freizeitverein in Erscheinung tritt. Nach einem Bericht des SPÖ-Landtagsabgeordneten Christian Deutsch beschlossen Bundes- und Landes-SPÖ, dass künftige Kooperationen mit Avrasya zu unterbleiben haben.

Problematische Verbindungen zum Rechtsextremismus

Im Jahr 2016 ermittelte der Verfassungsschutz wegen NS-Wiederbetätigung, weil der „Avrasya“-Schriftführer ein Foto mit Hitlergruß in den sozialen Medien verbreitete. Zuvor hatte derselbe Schriftführer mit dem Zeigen des Wolfsgrußes der türkischen Faschisten im Weiheraum der KZ-Gedenkstätte für bundesweite Empörung gesorgt. Das Mauthausen Komitee forderte daraufhin vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung weitere Nachforschungen. Im selben Jahr wurde „Avrasya“ aus dem Linzer Migrations- und Integrationsbeirat ausgeschlossen.

Linzer Volkspartei übt Kritik

Nun hielt der Verein in der Linzer Goetheschule offenbar eine Feier zum Ende des Fastenmonats Ramadan ab. Die Klubobfrau der Linzer Volkspartei, Michaela Sommer, meint: „Auch wenn die Feier ruhig abgelaufen ist bin ich der Meinung, dass so eine Feier in einer Schule nichts zu suchen hat.“ Sie sieht Stadtrat Dietmar Prammer als Liegenschaftsreferent in der Plicht.

Liegenschaftsreferent Prammer: „Veranstaltung zur Religionsausübung“

Stadtrat Prammer (SPÖ) reagierte mit einer Aussendung auf die Kritik. Er sei verwundert über die mediale Aufregung. „Das Bajramgebet, für welches der Verein den Turnsaal angemietet hat, ist eine Veranstaltung zur Religionsausübung, genauer gesagt eine religiöse Glaubenspraxis. Ich erinnere die Kritiker gerne daran, dass die Religionsfreiheit in Österreich gesetzlich geschützt ist”, so Prammer. Darüber hinaus liege gegen den Verein bei der Polizei nichts vor, „was gegen die Vermietung von städtischen Räumlichkeiten sprechen würde.”

Linzer Grüne: für solche Gruppierungen kein Platz in städtischen Räumlichkeiten

Die Linzer Grünen üben ebenfalls Kritik. „Gruppierungen, die immer wieder mit äußerst rechten Umtrieben aufgefallen sind, dürfen in städtischen Räumlichkeiten keinen Platz haben. Hier ist der Liegenschaftsreferent gefordert, dafür Sorge zu tragen, dass Vereine, die Spaltung und Hetze propagieren, keine Veranstaltungen in städtischen Gebäuden abhalten können“, so der Linzer Grünen-Klubobmann Helge Langer. Die Stadt Linz hätte im Richtlinienkatalog zur Vermietung städtischer Gebäude bereits 2018 beschlossen, dass an Gruppierungen, die faschistisches Gedankengut verbreiten, nicht vermietet wird.

FPÖ will Prüfung durch Vereinsbehörde

Die FPÖ betont die Nähe des Vereins „Avrasya“ zur türkischen ultranationalistischen MHP-Partei (Milliyetçi Hareket Partisi). Der freiheitliche Integrationssprecher Zeljko Malesevic sagt: „Insbesondere der importierte Extremismus, ob religiös oder politisch motiviert, darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Türkische Innenpolitik hat in Österreich nichts verloren.“ Er fordert von der zuständigen Vereinsbehörde eine Prüfung auf Missbrauch des Vereinsrechts.


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