Linzer Tierheim am Limit: Stadtrat Raml kündigt Gespräche mit Betreibern an (Update 31.07)
LINZ. Die Kapazitäten des Linzer Tierheims in der Mostnystraße sind erschöpft, wie die OÖN berichten. FP-Stadtrat und Tierschutzreferent Michael Raml kündigt Gespräche mit den Betreibern an, um zu klären, welche Unterstützung konkret benötigt wird.
Hunde kann das Tierheim Linz derzeit keine mehr aufnehmen, auch bei den Katzen nur noch Notfälle. Helfen kann man dem Linzer Tierheim etwa mit Futterspenden, viel wichtiger noch ist es, sich die Anschaffung eines Haustieres gut zu überlegen. Auch Stadtrat Michael Raml (FPÖ) appelliert an die Linzer, „sich die Anschaffung eines Haustieres gut und langfristig zu überlegen. Dann kommt es nämlich erst gar nicht dazu, dass Tiere wegen Überforderung abgegeben werden müssen.“
FPÖ-Antrag nicht umgesetzt: Raml übt Kritik
Die FPÖ hatte im September 2022 einen Antrag auf eine Adaptierung der Hundeabgabeordnung im Gemeinderat eingebracht. Durch die Adaptierung hätten Hundehalter bei Aufnahme eines Hundes aus dem Linzer Tierheim für drei Jahre von der Hundeabgabe befreit werden sollen. Der Antrag wurde damals dem Finanzausschuss zugewiesen, aber schlussendlich nicht umgesetzt. Ein Umstand, an dem Raml nun Kritik übt. Er ist der Meinung, dass die Maßnahme zu einer Entlastung der Tierheime hätte beitragen können.
„Tierheim würde wichtige Einnahmequelle wegbrechen“ (Update 31.07)
Dem sei nicht so, meint Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (SPÖ): „Das Tierheim versorgt mit Mitteln aus der Hundeabgabe notleidende Haustiere und leistet damit einen unverzichtbaren Dienst. Einer dreijährigen Befreiung von der Hundesteuer für Tierheimhunde, wie sie im Vorjahr im Gemeinderat diskutiert wurde, steht die Leitung des Linzer Tierheims ablehnend gegenüber. Sie sieht dadurch keinen positiven Effekt, im Gegenteil würde eine wichtige Einnahmequelle wegbrechen.“, so die Linzer Finanzreferentin.
In den vergangenen Jahren habe die Stadt Linz jährlich durchschnittlich 380.000 Euro an Hundeabgaben eingenommen, mit der Hälfte davon unterstützt die Stadt das Linzer Tierheim. Der restliche Anteil fließt in die Infrastruktur wie etwa Freilaufflächen oder Sackerlspender.
Teuerung: Haltungskosten für manche nicht mehr leistbar
Dass die Überlastung der Tierheime mehrere Gründe hat, räumt Raml ein: „Die Haltung von Tieren erfordert von den Besitzern viel Zeit und Geduld. Bedauerlicherweise unterschätzen das immer noch zu viele Menschen und geben ihr Tier ins Tierheim ab, weil sie überfordert sind. Außerordentliche Situationen, wie die aktuelle Teuerungswelle, führen zudem zu einer exorbitanten finanziellen Belastung.“, so Raml.
Der Stadtrat will nun in einem Gespräch mit den Tierheim-Betreibern klären, welche Unterstützung von wem benötigt wird.
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