Jugend und Finanzen: Der (Alb-)Traum vom schnellen Geld
OÖ. Pyramiden- bzw. Schneeballsysteme gibt es schon länger, doch durch die sozialen Medien bekommen damit einhergehende Betrugsmaschen eine völlig neue Dimension. Die Sparkasse OÖ will gemeinsam mit Psychologin Elisabeth Ponocny-Seliger Bewusstsein schaffen, damit nicht noch weitere Jugendliche, aber auch Erwachsene in die Falle tappen.
In Zeiten, in denen die Menschen viel Zeit im Internet verbringen, verlagern sich auch die kriminellen Aktivitäten in genau diesen Raum. Vor allem in den sozialen Medien häufen sich die Betrugsmaschen: von betrügerischen Pyramiden- bzw. Schneeballsystemen bis hin zu Get-rich-quick Gurus. Sie alle haben eines gemein: das vermeintliche Versprechen über Nacht reich zu werden.
Der Traum vom Leben wie im Instagram-Post
Ziel dieser Betrugsmaschen sind oft junge Menschen, die vom Leben wie in einem Instagram-Post träumen, ohne viel dafür arbeiten zu müssen. Nicht zu unterschätzen ist auch der soziale Druck, der gerade im Bekannten- oder Freundeskreis zum Mitmachen führen kann.
Der Traum vom schnellen Geld kann aber ganz schnell zum Albtraum werden. Denn anstatt mehr Geld zu verdienen, kostet es vor allem Geld. Bei solchen dubiosen Angeboten im Internet ist Vorsicht geboten, denn es verdienen meist nur die Betreiber.
„Viele der Generation Z oder Generation Alpha wollen aus dem Hamsterrad der Arbeitswelt ausbrechen oder gar nicht erst einsteigen. Sie sehen aber, dass sie Geld für ihren gewünschten Lifestyle brauchen. Diese Situation nutzen die Betrüger aus und gaukeln ihnen vor, dass sie mit wenig Aufwand viel Geld verdienen können. Und genau das ist der Triggerpunkt“, erklärt Elisabeth Ponocny-Seliger, Psychologin.
Der Reiz liegt in der scheinbaren Flexibilität, den vielen Reisen – kurzum: einem aufregenden Leben mit wenig Arbeit. Fake-Profile präsentieren Erfolgsgeschichten von meist jungen und attraktiven Menschen, die angeblich durch ihre Methoden reich geworden sind und wecken so das Interesse. Doch die Gefahren sind groß: Viele verlieren eine Menge Geld, einige brechen dafür sogar ihre Ausbildung ab oder kündigen ihren Job.
Misstrauen bei märchenhaften Gewinnen
„Wenn märchenhafte Gewinne versprochen werden, sollten die Menschen bereits misstrauisch werden. Wir empfehlen jedenfalls vermeintlich gewinnbringende Angebote genau zu hinterfragen und niemals Geld im Voraus an Unbekannte zu überweisen. Es kann nicht oft genug betont werden, dass wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, es meistens Betrug ist“, unterstreicht Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ, und ergänzt: „Finanzbildung soll junge Menschen für solche Gefahren sensibilisieren. Denn wenn man sich mit Finanzen auskennt und die Zusammenhänge versteht, ist es auch leichter, etwas kritisch zu hinterfragen.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden