
LINZ. Auf der Dachfläche der Tiefkühl- und Pharmahalle im Linzer Industriehafen wird am 22. September eine 3.600 Quadratmeter große Freizeitfläche für die Bevölkerung eröffnet. Für die Linz AG ist es der Höhepunkt des Projekts „Neuland“, das mit 116 Millionen Euro zu den größten Investitionen des Konzerns zählt.
In luftigen achtzehn Metern Höhe befindet sich die neue, öffentlich zugängliche Freizeit- und Erlebnisanlage, dem Hafenpark. Das Dach wurde begrünt und bietet im Sommer Schatten durch kleine Bäume und Pergolen. Neben Sitzgelegenheiten und Hängematten gibt es auch eine kleine Boulderwand. Da es im Hafenviertel wenig öffentliche Grünflächen gibt, soll der Park vor allem den dort arbeitenden Menschen als Pausenort dienen.
Auch Veranstaltungen können stattfinden, maximal 300 Personen lässt die Statik des Hallendaches zu. Die Begrünung hat zudem einen kühlenden Effekt auf die Umgebung.
Neue Öffi-Verbindung in den Hafen
Auf den Hafenpark gelangt man über eine große Lift- und Treppenanlage an der Westseite des Gebäudes. Am Dach führt ein rund 80 Meter langer Steg zu einem Aussichtsturm. Zwei Aussichtsplattformen, eine in 28 Metern Höhe und eine knapp oberhalb der Wasserfläche, sind mit einem Lift verbunden. Geboten wird dort ein Rundumblick auf das Hafenareal und ins Mühlviertel. Ab Freitag, 22. September ist der Hafenpark für die Bevölkerung zugänglich. Die Öffnungszeiten sind von 1. April bis 31. Oktober täglich von 9 bis 22 Uhr und im Winter (von 1. November bis 31. März) täglich von 9 bis 18 Uhr. Bei Schnee und Glatteis bleibt der Park geschlossen.
Für eine gute Anbindung wird die Obuslinie 46 dorthin verlängert und die Buslinie 27 hingeführt. Eine Busspur und eine Umkehrschleife werden eingerichtet. Für einen europäischen Hafen einzigartig ist das Konzept der Freizeitachse in den Hafen. In der finalen Ausbaustufe soll ein öffentlich zugänglicher Weg vom Posthof über die Industriezeile bis hin zum Aussichtsturm geschaffen werden. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
Topmoderne Lagerhalle
Unter dem Park befindet sich die neue Tiefkühl- und Pharmahalle mit einer Gesamtfläche von über 9.600 Quadratmetern. Im nördlichen Hallenbereich steht ein 2.011 Quadratmeter großes, vollautomatisches Tiefkühl-Hochregallager, das mit einer Gesamthöhe von 42,50 Metern das zweithöchste in der EU ist. Die Lagereinheiten sind auf dem neuesten Stand der Technik und können Temperaturen von minus 25 Grad bis plus 25 Grad Celsius abdecken. Im südlichen Bereich der Halle befindet sich ein 3.760 Quadratmeter großes Pharma-Lager mit Verschiebe- und Breitgangregalen. Die Bewirtschaftung erfolgt durch die Linz AG-Tochterfirma Donaulager Logistics.
Der Linzer Hafen als Zentrum für Freizeit und Industrie
Mit dem Hafenpark, der neuen Halle darunter sowie Freizeit- und Kulturangeboten wie dem „Mural Harbor“, den „Bubble Days“ und dem Holi-Festival der Farben ist für die Linz AG das Ziel, im Hafen ein Zentrum für Freizeit, Öffentlichkeit, Gewerbe und Industrie zu schaffen, erreicht. Zur Absicherung des Standorts wurde 2014 ein Masterplan präsentiert und das „Projekt Neuland“ ins Leben gerufen. Neben der betriebswirtschaftlichen Expansion des Linzer Handelshafens war auch eine architektonische Aufwertung des Stadtteils mittels verschiedener Neubauten geplant. Städtebaulich soll das Projekt eine Weiterentwicklung des Stadtzentrums Richtung Osten darstellen – ausgehend vom Hauptplatz über die Tabakfabrik zum Posthof und letztendlich bis hin zum Handelshafen an der Donau.
Bürgermeister Klaus Luger: „Europaweit einzigartig“
Bürgermeister Klaus Luger meinte im Zuge der Pressekonferenz im neuen Hafenpark über die bimodale Nutzung als Betriebsgelände und öffentliches Areal: „Diese doppelte Nutzung ist europaweit einzigartig und verleiht dem Hafen einen unverwechselbaren Charakter. Ein besonderer Mehrwert liegt darin, dass ein Teil des wirtschaftlichen Erfolges der LINZ AG den Bürgern durch diese Hafenstadt zurückgegeben wird.“
Linz AG-Generaldirektor Erich Haider: „Bekenntnis zum Betriebsstandort“
Linz AG-Generaldirektor Erich Haider sieht in „Neuland“ einen „wesentlichen Beitrag zur Stadtentwicklung und zur Absicherung des Wirtschaftsstandortes Linz und darüber hinaus. Die heutige Eröffnung ist ein eindeutiges Bekenntnis zum Betriebsstandort bzw. zum Stadtteil 'Hafen Linz' und vereint Industrie und Gewerbe mit Öffentlichkeit und Freizeit auf identitätsstiftende Weise.“