Recht auf legale und kostenfreie Abtreibung: Kundgebung zum Safe Abortion Day (28. September) in Linz

Der Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch ist für viele Betroffene immer noch schwierig, teuer und stigmatisierend. Zwischen 300 und 1.000 Euro muss in Österreich für einen solchen Eingriff privat bezahlt werden. „Ob sich ungewollt Schwangere einen wichtigen medizinischen Eingriff leisten können, darf jedoch keine Frage ihrer Geldbörse sein. Es ist längst überfällig, dass Schwangerschaftsabbrüche als Krankenkassenleistung anerkannt werden, wie auch im Rahmen der heutigen Kundgebung gefordert“, so Frauenstadträtin Eva Schobesberger.

„Kriminalisierung von Abtreibungen beenden“

Fast 50 Jahre lang gilt bereits eine Fristenlösung in Österreich, welche einen frauenpolitisch wichtigen Schritt zur Ermöglichung von Schwangerschaftsabbrüchen bedeutete. Schobesberger will nun aber neue Schritte gesetzt sehen: „Die gesetzliche Regelung über Paragraph 96 des Strafgesetzbuchs bedeutet, dass ein Abbruch innerhalb der ersten drei Monate straffrei ist. Abbrüche sind reguläre medizinische Eingriffe und sollten als solche nicht im Strafgesetzbuch geregelt sein. Der entsprechende Paragraph muss endlich gestrichen und die Kriminalisierung von Abtreibungen beendet werden.“

Kundgebung um 17 Uhr

Im Rahmen ihrer Kundgebung am Pfarrplatz fordert eine Initiatorengruppe eine sichere, legale und kostenfreie Abtreibung für alle Frauen. Die Gruppe besteht aus den Initiativen „das kollektiv“, „FIFTITU%“, „Frauen*Volksbegehren 2.0“, „maiz“ und „VIMÖ“ und wird unterstützt von der Frauenstadträtin und den Grünen Linz. „Ungewollt Schwangere haben ein Recht auf sichere, legale und kostenfreie Abtreibungen. Die aktuellen Debatten über Schwangerschaftsabbrüche in Vorarlberg und über Statistiken und Motivforschungen in Tirol und Salzburg zeigen, dass das Recht auf Abtreibung fragil ist und immer wieder verteidigt werden muss“, bekräftigt Schobesberger die Forderungen der Kollektive. Die Kundgebung am Linzer Pfarrplatz beginnt um 17 Uhr.