Pro-Kaufland in Urfahr wird abgerissen und zu einem neuen Stadtteil entwickelt
LINZ. Das Einkaufszentrum Pro-Kaufland in Linz-Urfahr wird abgerissen, an seiner Stelle wird ein neues Handelszentrum entstehen. Zusätzlich zu den Geschäftsflächen soll dort ein kleines Quartier entwickelt werden, mit Wohnungen und grünen Freiräumen.
Das „Pro“ Kaufhaus gehörte früher zum Handelsunternehmen von Gerhard Weiß, der es 2019 an die Rutter Immobilien Gruppe Wien verkaufte. Die Grundstücke, auf dem sich das Pro Kaufland befindet, gehören einer Privateigentümerin, die Rutter Immobilien Gruppe hat dafür ein langfristiges Baurecht erworben. Gemeinsam mit der Stadt Linz soll das Areal zu einem kleinen Stadtteil entwickelt werden.
Die Neugestaltung sei eine Möglichkeit für Linz, das Areal „völlig neu zu denken“, so Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann.
Zwei Phasen: Neubau Pro Kaufhaus und Masterplan für das Areal
In einer ersten Phase wird das Pro Kaufhaus abgerissen, anvisiert wird dafür das Frühjahr 2025. Im Herbst 2026, so der Wunsch der Rutter Immobilien Gruppe, soll das neue Einkaufszentrum eröffnet werden. Mit den derzeitigen Mietern gibt es bereits Gespräche, insbesondere die Apotheke und die Tabaktrafik will der Immobilienentwickler auch während der Baustelle, etwa mittels Containerlösung, halten können. Das neue Handelszentrum soll von Riepl und Riepl Architekten entworfen werden.
Für die Weiterentwicklung zum Quartier mit Wohnbauten und Begrünung infolge Entsiegelung ist eine Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans notwendig. „Wir haben uns daher entschlossen, eine entsprechende Vereinbarung mit dem Projektentwickler Rutter Immobilien abzuschließen, um die Planung dafür auf solide Beine zu stellen. Diese wird in der kommenden Stadtsenatssitzung, Donnerstag 5. Oktober 2023, zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt“, so Planungsstadtrat Dietmar Prammer.
„Superwien“ wird mit der Erstellung des Masterplans beauftragt
Bei der Neuerrichtung des Kaufhauses soll ein Großteil der oberirdischen Parkflächen wegfallen und stattdessen Tiefgaragen gebaut werden. „Dadurch entstehen zusätzliche Flächen für eine moderne Stadtentwicklung mit Wohnungen und anderen Nutzungen mit zentralem Grün.“, so Stefan Rutter von Rutter Immobilien.
Zur Umsetzung der von der Stadt, den aktuellen Betreibern und Projektentwicklern angestrebten Leitlinie wird das externe Unternehmen Superwien beauftragt. Superwien soll einen Masterplan erstellen, im Zuge dessen auch ersichtlich wird, welche Änderungen im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan nötig wären. Das Studio für Urbanismus und nachhaltige Architektur mit Sitz in Wien unterstützt öffentliche Institutionen bei der Suche nach nachhaltigen Stadtprojekten. Die Kosten für den Masterplan belaufen sich auf rund 80.000 Euro und werden vom Projektentwickler getragen.
„Als Stadt steht für uns im Vordergrund, dass die Nahversorgung und Gastronomie erhalten bleibt“
Teil des Masterplans sind Überlegungen zur Verkehrssituation und einer möglichen Nachverdichtung in die Höhe. Grundsätzlich ist derzeit der Plan, das Kaufhaus auf einer Grundfläche von 20.000 Quadratmeter zu errichten. Die Erweiterungen werden auf drei bis vier eigenständigen Bauplätzen konzipiert, dafür sind etwa 12.000 bis 15.000 Quadratmeter Grundstücksfläche erforderlich.
Das grundlegende Ziel der Stadt und der Investoren sei es, das Areal attraktiver und nachhaltiger zu gestalten, mit Aufenthaltsflächen für die Allgemeinheit und einem Nutzungsmix. Auch soll es fußgänger- und fahrradfreundlich werden. „Das Pro–Kaufland gehört als Einkaufsstandort zur DNA des Stadtteils Urfahr. Uns liegt sehr viel an einer sinnvollen und nachhaltigen Nutzung dieses Bereichs mit seiner sehr guten Lage. Als Stadt steht für uns im Vordergrund, dass die Nahversorgung und das gastronomische Angebot für die Urfahraner Bevölkerung erhalten bleibt. Darüber hinaus soll das Areal zukünftig auch qualitativ hochwertigen Wohnraum im Sinne bestmöglicher Stadtentwicklung erhalten“, so Planungsstadtrat Dietmar Prammer.
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