LINZ. Die Stadt Linz untersucht derzeit den Grad der Lichtverschmutzung, dazu werden auch Helikopter eingesetzt, die das Stadtgebiet überfliegen. Basierend auf den Erkenntnissen soll der Lichtsmog künftig eingedämmt werden. Das künstliche Licht bringt nämlich neben dem Problem des Energieverbrauchs auch negative Auswirkungen auf Umwelt und die menschliche Gesundheit mit sich.
Lichtverschmutzung oder Lichtsmog ist die Aufhellung des natürlichen Nachthimmels, verursacht durch den übermäßigen Einsatz von künstlichem Licht. Diese Art von Smog nimmt jährlich um etwa sechs Prozent zu und wirkt sich unter anderem auf die menschliche Gesundheit aus.
Das Übermaß an künstlichem Licht kann beim Menschen zu Schlafstörungen führen, nachtaktive Tiere werden in ihrer Orientierung gestört, was die Fortpflanzung und Nahrungssuche behindert. Auch der Wachstumszyklus von Pflanzen wird beeinflusst, Laubbäume können dadurch etwa empfindlicher für Frost werden.
Helikopterflüge zur Datensammlung
Gemeinden wie Steinbach am Attersee und Kirchschlag bei Linz haben bereits auf energiesparende umweltfreundliche Beleuchtung gewechselt, die Stadt Linz will das Problem nun ebenfalls angehen. Eine aktuelle Studie soll nun Aufschluss über besonders stark „lichtverschmutzte“ Gebiete geben.
„Eine erste Befliegung des Stadtgebietes mit dem Helikopter ist bereits erfolgt. Hier konnten wir so genannte Lichtglocken im Innenstadtgebiet zu den Abend- und Nachtzeiten eruieren. Anhand der bislang erhobenen Daten können wir punktgenaue und zielgerichtete Maßnahmen formulieren, die eine Verbesserung der Gesamtsituation herbeiführen“, so Projektleiter Alfred Moser.
Zeitschaltuhren statt Dauerbeleuchtung
So zeigt sich etwa, dass die Abschaltung städtischer Effektbeleuchtungen ab 23 Uhr die Lichtglocke reduziert, diesen Weg gelte es weiter zu verfolgen, sind sich die städtischen Experten einig. Die Beleuchtung in Linz könne noch besser, gezielter und effektiver eingesetzt werden, etwa durch Zeitschaltuhren anstelle von Dauerbeleuchtung, so Moser. Ein Problem würden ungerichtete Fassadenstrahlungen darstellen: „Hier kommt es zu einer starken Himmelsaufhellung – auch in Stadtrandgebieten sichtbar – und beeinträchtigen nachtaktive Tiere wie Insekten oder Vögel“, so der Projektleiter.
Planungsdirektor Hans-Martin Neumann spricht davon, bei neuen Projekten der Stadt Linz die Lichtthematik von Anfang an in die Planung zu integrieren.
Sicherheitsstadtrat Raml: Umstellung auf smarte Beleuchtung sinnvoller als neue Studie
FP-Sicherheitsstadtrat Michael Raml spricht sich dazu neuerlich für die Installation einer intelligenten Beleuchtung in Linz aus. Er plädiert für eine „smarte“ Beleuchtung basierend auf LED-Technologie: „Die Straßenbeleuchtung erkennt mittels Sensoren, ob Verkehrsteilnehmer unterwegs sind und blendet das Licht immer dann ein, wenn es notwendig ist. Damit können wir die Lichtverschmutzung reduzieren und gleichzeitig die Verkehrssicherheit weiterhin gewährleisten. Das wäre effizienter und schneller als eine neuerliche Studie.“
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