Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Linz soll Hotspot für Donaukreuzfahrt werden

Kern Kerstin, 27.11.2023 16:28

LINZ/OÖ. Die 27. Internationale Donauschifffahrts- und Tourismuskonferenz findet heuer zum ersten Mal in Oberösterreich statt. Linz trägt das Treffen von Branchenvertretern aus dem Donauraum unter dem Motto „Neue Zeiten. Nachhaltigkeit verändert Donaukreuzfahrten“ aus.

Wirtschaftsfaktor Schifffahrt: Die Donautouristen machen in Linz etwa ein Viertel der jährlichen Nächtigungen aus. (Foto: Weihbold)

Von 26. bis 29. November ist Linz Austragungsort der 27. Internationalen Donauschifffahrts- und Tourismuskonferenz. Die Konferenz vernetzt Stakeholder von allen Seiten der Branche im Donauraum. Auf der Agenda stehen aktuelle Entwicklungen der Flusskreuzfahrt auf der Donau sowie Maßnahmen, die mehr Nachhaltigkeit in der Schifffahrt manifestieren.

Kreuzfahrt-Tourismus entlang der Donau als wichtiges Standbein für den oberösterreichischen Tourismus, mehr als ein Drittel der Werbeaktivitäten für Flusskreuzfahrten entfallen auf den Donautourismus. „Das ist eine kostenfreie, weltweit wirksame Werbung für die Donau bei einer vergleichsweise zahlungskräftigen Zielgruppe. Davon profitiert auch der Tourismus in unserem Bundesland“, freut sich Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Der Tourismus erkämpft sich die Ausmaße vor der Pandemie zurück, das beweist das Nächtigungsplus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wertschöpfung an Land ziehen

Seit 2021 hat sich die Anzahl der Donaukreuzfahrttouristen auf 350.000 jährliche Passagiere verdreifacht. Wirtschaftlich relevant ist für Linz und Oberösterreich, nicht nur als Anlegestelle für einen kurzen Zwischenstopp zu fungieren, sondern die Wertschöpfung und Kaufkraft der Touristen buchstäblich an Land zu ziehen. Die Reedereien bieten Packages an, die Ausflüge an Land in Linz und Umgebung enthalten, wie zum Beispiel das Stift Engelszell, die Greinburg oder die Gedenkstätte Mauthausen.

„Ich freue mich, dass wir es mit der Konferenz schaffen, Fluss- und Landseite zusammenzubringen, um sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Das übergeordnete Ziel beider Seiten ist es, langfristig für Gäste als auch für Bewohnerinnen ein nachhaltig schönes Angebot zu erreichen“, betont Petra Riffert, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich. Das gelingt der Schifffahrt auch: Betrug die durchschnittliche Verweildauer der Kreuzfahrer in Linz vor 15 Jahren noch etwa zwei Stunden, halten sich die Gäste mittlerweile bis zu zwei Tage in Linz auf. Besonders attraktiv ist in Linz die Nähe der Anlegestelle zur Innenstadt, die zu Fuß in kaum einer Donaumetropole so leicht zu erreichen ist.

Klimafreundliche Schifffahrt

Der Klimawandel stellt die Schifffahrt vor große Herausforderungen, von der Land- sowie von der Flussseite. Aktuell werden die haltenden Schiffe noch durch Dieselaggregate mit Strom versorgt, in der kommenden Saison ab Frühjahr 2024 soll sich das ändern. Die ersten Landstromanlagen Österreichs gehen in Linz und Engelhartszell im Betrieb, dafür floss knapp 10 Millionen Euro in die 10 Anlegestellen.

Die Donaukreuzschifffahrt hat sich das Ziel gesteckt, bis 2050 kohlenstofffrei auszukommen. DAfür brauche es aber noch innovative Ideen, erklärt Arno Reitsma, Präsident der schweizerischen Reederei IG River Cruise. Derzeit wird daran gearbeitet, die Schiffe künftig mit Methanol anzutreiben.

Rosige Zukunftsprognosen

Österreich wird mit dem Vorsitz der Donauregion (EUSDR) von November 2023 bis Ende 2024 eine besondere Rolle bei zukünftigen Entwicklungen zuteil.

Die Prognosen für den Donau-Kreuzfahrschiffstourismus sind vielversprechend, die heurigen Zahlen werden die von 2019 toppen, verrät der Linzer Bürgermeister Klaus Luger. „Ich hätte vor zwei Jahren nicht damit gerechnet. Das zeigt, dass gewisse Formen des Tourismus wieder zurück sind“. Knapp ein Viertel der 900.000 jährlichen Nächtigungen in Linz entfallen auf den Donauschifffahrtstourismus, der insgesamt 17, 26 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Besonders umsatzrelevant ist dabei der Hafenbereich (inkl. Ländenbetreiber, ÖSWAG-Werft, Linz AG), auf den rund 60 Prozent aller Umsätze entfallen. Mit knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes sind auch die Zusatzausgaben der Passagiere ein wesentlicher Wertschöpfungstreiber.

Ein Fünftel davon sind direkte Ausgaben der Touristen in der Stadt, fast noch einmal genauso viel fließt bei organisierten Ausflügen an Land. Im Durchschnitt lässt ein Schifffahrtstourist 23 Euro in Linz


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden