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"Levelling Up" und Aufarbeitung der LGBTIQ*-Vergangenheit in Linz

Marlis Schlatte, 27.12.2023 11:49

LINZ. Mit verschiedenen Maßnahmen und Aktionen will sich die Stadt Linz zur Stärkung und Förderung der LGBTIQ*-Community bekennen. Schritt für Schritt sollen diese umgesetzt werden, etwa auch die historische Aufarbeitung der Verfolgungsgeschichte von LGBTIQ*-Personen, mit der eine Forschungslücke geschlossen werden soll.

Das städtische LGBTIQ*-Team Peter Steinerberger (Personalvertretung), Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (Mitte) und LGBTIQ*-Koordinatorin Patricia Kurz-Khattab. (Foto: Stadt Linz/Regina Sturm)

Um sich mit ihrer Vergangenheit in Bezug auf die LGBTIQ*-Community auseinanderzusetzen und eine Forschungslücke zu schließen, lässt die Stadt Linz ein wissenschaftliches Projekt mit Fokus auf die historische Verfolgung von homosexuellen Personen unter dem NS-Regime durchführen. Dafür startete das Archiv der Stadt Linz mit einer Analyse der Gerichtsakten im Oberösterreichischen Landesarchiv. Die Ergebnisse sollen dann bis 2026 in einem historischen Sammelband veröffentlicht werden.

Das Forschungsprojekt soll durch die Darstellung von Schicksalen der Betroffenen Bewusstsein schaffen, was homophobes Denken und Handeln in der Vergangenheit für Diskriminierte bedeutete. Die historischen Daten stellen eine wichtige Grundlage für weiterführende Projekte und die städtische LGBTIQ*-Arbeit dar.

„Levelling Up“

Die Stadt Linz ist Mitglied des Rainbow Cities Networks und bekräftigte sein Bekenntnis zur Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit nun noch einmal mit dem einstimmigen Beschluss in der Gemeinderatssitzung vom 9. November 2023 zum „Levelling Up“. Dies ist ein umfassendes gesetzliches Verbot von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, sei es im Arbeitskontext oder etwa beim Zugang von Dienstleistungen.

„Im vor einer Woche beschlossenen Voranschlag für das Jahr 2024 wurden zudem Mittel für die Errichtung eines LGBTIQ*-Kompetenzzentrums in der Weißenwolffstraße budgetiert“, resümiert LGBTIQ*-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl einen weiteren Meilenstein des Jahres 2023.

Flaggen, Bänke und Schwerpunkt beim Filmfestival

Auch mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen in Linz soll die Solidarität mit der LGBTIQ*-Community vermittelt werden. Neben der gehissten Regenbogenflagge während des Pride-Monats Juni sollen auch Regenbogenbänke und -zebrastreifen an stark frequentierten Standorten auf Toleranz und Gleichberechtigung aufmerksam machen. Ebenfalls etabliert haben sich regelmäßige Treffen der städtischen LGBTIQ*-Arbeitsgruppe mit den Vereinen sowie Vernetzungstreffen von Experten im Rathaus.

Erstmals ein Queer und feministischer Tag wurde im Oktober beim Linz International Short Film Festival in Kooperation mit dem Frauenbüro und der LGBTIQ*-Koordinierungsstelle organisiert. Dabei widmete man sich speziell den Themen Frauen- und LGBTIQ*-Rechte und zeigte 33 queere internationale Kurzfilme.

Befragung LGBTIQ*-Personen in Linz

Um bestehende Maßnahmen zu evaluieren und zielorientiert weiter vorgehen zu können, wurde eine Online-Befragung zur Lebenssituation von LGBTIQ*-Personen in Linz durchgeführt. Die Ergebnisse dazu sollen im Jänner nächsten Jahres präsentiert werden.


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