Nach sexistischem "Mädchen-Ranking": Grüne Jugend Linz fordert feministische Schulbildung
LINZ. Nachdem ein Fall von Cyber-Mobbing am Europagymnasium Auhof bekannt wurde, fordert die Grüne Jugend Linz, dass Schulbildung feministischer werden müsse. Auf einer Website wurden ausschließlich Mädchen aus der Oberstufe nach Beliebtheit aufgelistet, laut der Grünen Jugend wurde die Frage „Who's Hotter“ (deutsch: Wer ist heißer?) gestellt.
Der Fall erinnert an den Vorläufer von Meta (ehemals Facebook). Dessen Gründer Mark Zuckerberg erstellte während seiner Studienzeit in Harvard die Website „Facemash“ und mailte seinen Freunden den Link. Auf der Website konnte man jeweils zwei Bilder von Studentinnen vergleichen, und darüber abstimmen, welche man attraktiver fand.
Auf dieselbe Idee kam offenbar eine der Polizei namentlich bekannte Person – statt Harvard-Studentinnen wurden Linzer Oberstufenschülerinnen verglichen. Ermittelt wird derzeit wegen dem „Missbrauch von Computerprogrammen und Zugangsdaten“, ein Vergehen, dass mit bis zu sechs Monaten Haft oder einer Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen bestraft werden kann.
„Ist in der Vergangenheit ausreichend gegen Sexismus vorgegangen worden?“
Die Grüne Jugend Linz will die Aufmerksamkeit auf die frauenfeindliche Dimension des Vorfalls lenken: Man müsse die Frage stellen, ob in der Vergangenheit ausreichend gegen Sexismus vorgegangen wurde und ob die Schüler und Schülerinnen eine umfangreiche feministische Bildung erhalten hätten, so Sprecherin Alina Ratzenböck. „Zwar steht die 'Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern/Gender Kompetenz' im Lehrplan der Pflichtschulen. Dennoch werden mit 61 Prozent der Mädchen in Bildungseinrichtungen besonders viele junge Frauen diskriminiert, wie eine Studie der AK Wien ergeben hat. Deshalb fordern wir verpflichtende gendersensible Bubenarbeit an Linzer Schulen, um mit Stereotypen aufzuräumen und dem Patriarchat endlich Einhalt zu gebieten. Parallel dazu müssen aufbauende Empowerment-Workshops für Mädchen stattfinden, um sie gegen die sexistische Welt zu wappnen.“ so Ratzenböck weiter.
Der Vorfall mache deutlich, dass nach wie vor um die Gleichstellung der Frauen gekämpft werden müsse.
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