Grüne Linz: Leerstandsmanagement sollte nicht bei City Ring angesiedelt werden
LINZ. City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner will, dass das Leerstandsmanagement beim City Ring angesiedelt wird. Die Grünen sehen diesen Vorschlag kritisch, es brauche stattdessen einen „unabhängigen 'Kümmerer'“.
Im Zuge der Präsentation der neuen City-Shopping-Kampagne thematisierte Wied-Baumgartner die Leerflächen in Linz. Hier sei professionelles Management gefordert, das aus seiner Sicht am besten beim City Ring angesiedelt wäre. Konkret stellt sich der City Ring-Obmann einen Leerstandsmanager vor, der als Vermittler zwischen den Eigentümern und möglichen Mietern agiert. Derzeit fehle eine gezielte Strategie.
Grüne: „City Ring vertritt nicht die ganze Stadt“
Die Grünen halten davon wenig: „Der City Ring ist eine Interessensvertretung, die in erster Linie die Wünsche ihrer Mitgliedsbetriebe im Auge hat. Für ein erfolgreiches Leerstandsmanagement braucht es aber einen unabhängigen ‚Kümmerer‘, der auf die gesamte Stadt schaut und neben den Interessen von Geschäftstreibenden auch die Anliegen von Bewohner:innen, Kulturinitiativen und weiteren Stakeholder:innen im Blick hat“, so Bernhard Seeber, Wirtschaftssprecher der Grünen Linz.
Ursprünglich war die City Management Linz GmbH für das Leerstandsmanagement in Linz zuständig, nachdem es jedoch nicht die gewünschten Verbesserungen brachte, wurde es per Gemeinderatsbeschluss aufgelöst. Seeber kritisiert, dass noch immer nicht zufriedenstellend geklärt sei, wer sich nun um die Leerstände kümmert. Die Agenden der CML gingen mit der Auflösung in Wirtschaftsabteilung des Magistrats über – mit Ausnahme des Leerstandsmanagements.
Zu Wied-Baumgartners Wunsch nach Anreisevergünstigungen für Innenstadt-Shopper, etwa vergünstigte Öffi-Tickets wie in Salzburg, meint Seeber: „Diesen Vorschlag könnte der City Ring bereits jetzt umsetzen, in dem Kund:innen, die in Mitgliedsbetrieben shoppen, nicht nur Parkmünzen erhalten, sondern auch Öffi-Tickets angeboten bekommen. Das ist lediglich eine Frage, wie der City Ring seine Fördergelder einsetzt.“
FPÖ Linz: „Blockadehaltung“
Wolfgang Grabmayr, Fraktionsobmann der Linzer Freiheitlichen, krisiert die Reaktion der Grünen und spricht von einer Blockadehaltung: „Hartnäckig Einwände und Verhinderungspositionen zu trommeln, wird weder den Unternehmen, noch dem Wirtschaftsstandort Linz irgendetwas bringen. Die wirtschaftlichen Herausforderungen der Linzer Innenstadt können ja nicht mehr länger geleugnet werden: Es braucht jetzt fundierte Grundlagen, in der Vor- und nach Nachteile möglicher Lösungen unvoreingenommen diskutiert werden können.“
Auf Grabmayrs Initiative hin habe es in der vergangenen Sitzung des Wirtschaftsausschusses grünes Licht für einen runden Tisch mit allen relevanten Stakeholdern gegeben. „Erstmals besteht nun eine realistische Chance, Wirtschaftstreibende, Interessenvertreter und politische Akteure zu versammeln, um über Maßnahmen zur Revitalisierung der Innenstadt zu beratschlagen.“, sagt Grabmayr.
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